HYPErLYNX.di.gi.arium 00.01.19

 

skizze zum ingenieur.voyeur 2.1: der i.v. nutzt seine technischen kenntnisse zur herstellung pornografischer materialien. auf parties hat der i.v. vor jahren fotos gemacht, auf denen man auch frauen sieht, die er damals begehrte. die frauen sind ausgelassen. lächeln. kokettieren. aber natürlich verwirklichte sich keiner der heimlichen träume des i.v. bezüglich dieser frauen. er stellte sich damals vor, man müsse RÖNTGENBRILLEN haben, mit deren hilfe man durch die kleider auf das nackt.sein darunter schauen könnte. jetzt hat der i.v. die fotos beim aufräumen wiederentdeckt. die träume kommen mit ungeahnter WUCHT zurück. aber er wüsste nicht einmal, wo diese frauen jetzt wohnen. sie sind alle längst in größere städte verzogen. für den blick des i.v. sind sie dadurch, dass er ihnen nicht mehr begegnen wird, MATERIAL. er scannt die fotos und stellt in adobe.photoshop die KÖPFE FREI. aus dem netz hat der i.v. ferner fotos von nackten frauen gefischt, deren beine auseinander geklappt sind. er schneidet die köpfe heraus und ersetzt sie durch die von den begehrten frauen. bei dieser bildbearbeitung gibt sich der i.v. große mühe. er glättet die beschneidungs.pfade, passt die farb.temperatur der disparaten schnippsel aneinander an, dreht, wenn nötig, an der perspektive, und korrigiert den lichteinfall. er erzeugt dadurch FÄLSCHUNGEN, die man kaum als solche erkennt. mit hilfe seiner technischen mittel hat der i.v. die träume nun rgb auf dem bildschirm. frauen, die er immer nackt sehen wollte, aber nie nackt sah, sieht er nunmehr nackt. dass kopf und körper dieser DIGITALEN ZENTAUREN von verschiedenem menschen.foto.material stammen, vergisst man beim betrachten schnell. die körper sind sogar pornografisch schöner als die wirklichen körper der köpfe vermutlich gewesen wären. mit solchen pixel.tricks hat sich der i.v. eine röntgenbrille der nachträglichkeit geschaffen. sorgsam speichert der i.v. die collagen auf einer cd.rom. er BRENNT sie in deren licht.empfindliches material. wie tonscherben vergangener träume. und ein scherben.gericht. 4 stunden (in der nacht) hat der i.v. für die herstellung von 19 collagen benötigt und dabei die bild.elemente INNIG BETRACHTET. liebevolles und doch verwerfliches unterfangen. der vorgang der herstellung regte seine fantasie überdies mehr an als das ergebnis, das als wichs.vorlage nur bedingt taugt, wie der i.v. hinterher feststellt. denn nur die vorstellung ist erregend, der bau eines bühnen.bildes, vor dem der i.v. und diese frauen dennoch nie tanzen werden.



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