HYPErLYNX.di.gi.arium 00.02.11

d.day. wie immer. noch im mantel das lap an. und den bildschirm. t/r\ip.hop auf den tasten als flucht vor der angst, indem die angst vor der angst be.schrieben wird.

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mädchen wie knospen,

zum bersten gespannt für den spanner,

der die spannung nur aus der ferne des frostens

erträgt und sich nicht traut, dieses banner

mit kot von ross und reiter zu besudeln.

es ist ein ros/s\ entsprungen,

rennt um sein leben

wie pistolenkugeln

sirrend die luft durchsungen

im moment, der ist schon eben.

 

mädchen wie knospen,

blüherinnen und entfalterinnen

beglänzen jene, die rosten.

riechen nach nektar

und sind wie freundliche spinnen

und sagen, he, weg da,

das ist nicht dein pfad.

hier rollt nicht dein rad,

vertrockneter verlockter

und stinkender besockter.

 

mädchen wie knospen

sollen wir, die derart angerufen,

nicht brechen.

sondern auf dem posten

unsres willens, sie zu stechen,

wie ein mann auf einer wacht

zählen schritte und die stufen.

mit bedacht in der schlacht

fuß vor fuß gesetzt

und lungen.wunden vorsorglich verätzt.

 

mädchen wie knospen

sangen uns in traum und schlaf

von blüten und vom davon kosten.

doch wir, wir bleiben brav,

sind's immer schon gewesen.

uns ist die weite nichts als wüste.

wir haben's aus dem stein gelesen,

dem marmor ihrer büste.

was uns hier traf als pfeil aus ihrem köcher,

ist nur die leere unsrer löcher.

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trauer.kloß

stößt den stoß

ins eigne fleisch hinein.

nägel.kauen. und den wein

den abend.malern eingeschüttet.

segel bauen und den mast zerrüttet.

 

trauer.kloß

stößt das floß

nie mehr vom ufer ab.

denn der fette rufer hat

den magen voll von rufen

und nagt daher an seinen hufen.

 

trauer.kloß

macht das grauen groß

und übt, wie man sich guillotiniert.

das macht er routiniert

er rundet seine kanten

auf & ab wie blöde onkels ihre tanten.

 

trauer.kloß

sucht immer noch den mutter.schoß,

den mutter.mund als haus und wohnung

und düstere belohnung

für den, der ohne licht

das dunkel häuft in das gedicht.

 

trauer.kloß

bekleckert seine hos',

beim wichsen ohne lätzchen.

als everybodys schätzchen

macht er's dir gut

mit der eingesamten wut.

 

trauer.kloß

liegt dann im moos,

hat selber sich dahin gelegt.

weil nicht mehr trägt

der traum ihn auf den händen,

hat er sie gegen sich gewandt - zum enden.

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d.day!

ich hab' keine idee,

wie wir dieses ende

enden lassen,

wie wir reichen uns die wände

und lernen, uns zu hassen.

 

d.day!

frag' mich nicht nach liebe,

denn die antwort kenn' ich nicht.

weiß nur, dass ich ...

weiß, dass dieser wicht

nie sagt: was mich nicht lässt, das lass ich.

 

d.day!

an dem ich keine nummer schiebe

und nichts hab' auf diesem konto,

keine macht für niemand.

ich würde, wenn ich want to ...

doch ich kann nicht suchen, was ich nie fand.

 

d.day!

wenn die nie.bay

weicht zurück vorm meer

der fragen nach dem immer.

dann alles weh und alle wehr,

das weiß ich sicher, macht die sache nur noch schlimmer.

 

d.day!

und das baby

ist so stolz auf sein a.a;

ruft mama, seinen pop zu wischen,

oder andres lucky la.la.

getrennt sind dann wir - von betten und auch tischen.

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von binnen.reim und nasser cunt

 

lunge, ein filter schwarzen teers,

weißer federn und weiser feder.

ein huste.mann und hastiger,

ein geiles peitschen.leder.

das ist die mast, die der

sich wählt, der heisre seines heers.

 

junge, ein stiller aufgewühlten meers,

leichen.redner und leichter reeder.

ein leicht.matrose

schwankt in der kombüse

und die eier in der hose,

die lauern an der düse.

 

zunge eines schrillen tatzen.bärs,

leiser treter reißerischer väter.

ein sohne.mann und nachgeburt,

ein tochter.unternehmen,

das, wenn es die väter wollen, spurt

und spricht nach jedermannes mund und sehnen.

 

gesungen auf der spitze eines speers,

reiche zedern und kreisches zetern.

ein sense.mann und toten.gräber

hat mich in den mangeln.

doch der text ist mein hirte und auch aufersteher,

in dessen tod mir wird nichts mangeln.

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schreiben "aus mir selbst heraus" oder "für einen imaginären adressaten"? (gen.c fragt solches). antwort.1=wider.frage: was ist das selbst.mir, aus dem heraus etwas geschrieben werden könnte? antwort.2: adrette dress.men sind keine adressaten. antwort.3: arno.schmidt sagt, romane seien "geistige akt.aufnahmen mit selbst.auslöser". insofern ist jeder text im di.gi.arium akt und bild und aufnahme ("this is a recording") und selbst.auslöser, indem ich mich "aus mir selbst heraus" zur mitteilung antreibe. ((btw: altes aufklärungs.buch: "nach einigen minuten, in denen das glied des jungen sich in der scheide des mädchens hin und her bewegt hat, erfolgt seine AUSLÖSUNG.")) der text ist hirte und erlöser. hier schreibe ich und kann nicht anders. experiment ejakulation. eiaculo, ergo sum.




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