HYPErLYNX.di.gi.arium 00.02.13

d.day 3.0. sonntag. bis um 1 mittags im bett, kein grund aufzustehen. depressiven.habitus. oder einfach nur müdigkeit. husten.anfall davor gegen 8 morgens. schwer.atmend zurück ins bett und dort wieder beruhigt. dann ab frühem nachmittag texte für die LinX. kein wort gesprochen. nicht mal mail war gestern nacht im kasten, und auch keine news. als schweige alles als neue form des worts zum sonntag. heute also bis eben kein fuß vor der tür, eben dann 10.pack dab von der tanke. jetzt fühl' ich mich sicherer, sozusagen. einen schlimmeren depri.anfall könnte man zur not zugießen. wahn des alkoholikers, es muss immer genug im haus sein - nur zur sicherheit. als ich das teil die harries hochschleppe ein gefühl, als ob ich mich winterfest mache. vorräte ins häuschen schleppen. darin dann totaler rückzug, vorräte rationiert. aber nicht streng. ist ja nur so eine vorstellung. iglu mit internet.anschluss, draußen polar.nacht, in die man sich nur widerwillig traut. abkapselung. wie in den tagebüchern von irgendwelchen polar.forschern dann immer das gleiche steht: wieder 2 meilen weiter, es hätten 6 sein müssen. die füße werden immer wunder, frostbeulen. und die vorräte werden knapp. ich stelle bei mir erste anzeichen von SKORBUT fest. usw.

so ein gefühl jetzt. winter, polar.nacht, aber man hat's im zelt einigermaßen warm. die bildschirm.funzel glimmt, und wichs.vorlagen sind auch genug da. immer dieselben zwar, schon ganz abgegriffen. aber es geht eben nur ums überleben, sozusagen. und da braucht man keinen luxus, nur minimal.programm. immerhin gekocht, richtig gekocht auf dem hutzel.herd. die küche ist nicht mehr als eine pantry, not.lösung, eigentlich unbrauchbar. das ist hier eben nur eine behausung mit lap auf dem tisch und fast.food im kühlschrank.

blick in den spiegel. zauselne haare und drei.tage.bart. entschluss, mir wenigstens für ein paar tage mal wieder einen bart stehen zu lassen, wenn schon sonst nichts steht und auch am d.day 3 natürlich alles aus dem lot ist. vielmehr, jetzt ist spürbar, wie sehr alles aus dem lot ist. vorher fehlte dafür der gleichgewichts.sinn. insofern auch heilsame zeit vielleicht.

dennoch zellen.gefühl in dieser mini.wohnung im 3.og. nachbarinnen sind wohl endgültig verreist, meint der i.v., kein licht an den beobachtungs.posten auszumachen. oder eben nicht nur einen bart stehen lassen, sondern endlich einen FELDSTECHER kaufen. als belohnung dafür, dass man für viel und andauernde arbeit dafür kein geld hat. so'n richtig licht.starkes teil und vergrößerung "10 x". also "10 x 50" mindestens. und dann damit starren, nachts, auf das wirkliche leben da draußen. auf fern.seher, küchen- und bad.aktivitäten, auf das zuziehen der vorhänge.

draußen auf dem bier.weg wieder dieses unbändige gefühl, dass es hier draußen verdammt kalt ist, und da drinnen, hinter den warmen fenstern doch wohl sowas wie geborgenheit lauern müsste. rein theoretisch wenigstens, die fenster mit den ehe.dramen dahinter mal abgezogen. lieber nur die einrechnen, hinter denen bei kerzenlicht ganz fürstlich gefickt wird. zum beispiel. irgendwo ist auch gerade eine party im gange - nee, das war gestern. kurz vor dem irgendwo.haus stehen bleiben und hoch starren. und wissen, was für ein party.schreck man ist, tauglich nur für diskussions- und rede.partys. dann die vorstellung, dass das alles, eine richtig gute party also, in der totalen orgie endet. so stellt der i.v. sich das vor:

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mal eben nach dem eben letzten mal in die küche, und ein bier holen, oder lieber gleich was härteres. mit dem wippenden teil, das natürlich enorm groß ist und PUTER.ROT, im flur an frauen getippt, die darob aufjuchzen und staunende glückwünsche aussprechen. dann sich gleich hinknien und daran NAGEN wollen. nee. lass mal. später vielleicht, oder auch ganz bestimmt. aber ich brauch erstmal WAS ZU TRINKEN. überall hört man die orgasmischen schreie. bei 100 leuten in dieser bude, die es alle MITEINANDER MACHEN, kommt es eben, schon rein statistisch betrachtet, irgendwo überall gerade jetzt. schwitzende, nackte leiber, wo man hinsieht. ach, hallo, gibste mir mal von dem joint ab? danke. bitte. das zieht rein. und macht schon wieder geil. da wird gerade wer frei, also rein da. danke. bitte. alles nass und tropfend. man suhlt sich darin. total verklebt von all den säften inzwischen, äußerlich wie innerlich. zwischendurch schläft man mit einem solchen leib, in dem man gerade steckt, ein. wacht auf, und macht weiter. das ganze ging 3 tage. danach waren wir alle ziemlich groggy.

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so stellt sich der i.v. das vor. eigentlich erstaunlich, dass es dergleichen purgatorien, höllen, die der himmel sind, auf erden nicht gibt. wahrscheinlich doch, nur weiß man nicht wo. und kostet dann wohl geld. viel geld. oder eben doch nicht, weil das nicht menschlich ist, also geradezu inhuman, wenn man einfach nur in was stecken will, was da gerade den hintern hinhält. eben, weil man es "was" nennt, weil man meint, dass alles, was mit der person hinter oder über dem feuchten loch zu tun hätte und moraliter gefälligst auch zu tun haben muss, die sache wieder enorm kompliziert macht. so kompliziert, wie sie eben ist. solange jedenfalls sowas nicht möglich ist, verharrt der i.v. in seiner verweigernden, selbst gemachten wichser.impotenz und spritzt das glibber.zeug auf den boden vor dem video.schirm, manchmal auch bis ins regal unter dem video.schirm.

in hamburg hat der i.v. mal eine peep.show besucht. die sind jetzt nicht mehr so zellen mit fenster, in denen man sich immer wunderbar einen runterholen konnte, sondern offen. jeder sieht jeden. wichsen passé. das haben die behörden angeordnet. die zellen widersprächen der menschenwürde. total bigott und eigentlich nur der profit.steigerung der betreiber dienend. um das zuckende teil zur ruhe zu bringen, mietet man sich jetzt nämlich eine einzelzelle für 30.dm. für nochmal 20 zeigt einem das mädel 5 minuten dildo.show. für 'n zusätzlichen fuffi wird GEBLASEN, für 80 MIT ANFASSEN, für 150 verkehr. das rappelt die jenny oder marusja preislisten.mäßig herunter. der i.v. nahm blasen mit anfassen. das machte die jenny oder marusja dann auch dienst.mäßig. der i.v. bekam dienst.mäßig seinen ergiebigen samen.erguss. nur das komische gefühl, dass er beim anfassen WACHS angefasst hatte. die hände rochen später noch nach der jenny oder marusja, aber sie rochen nach bienen.wachs. und dass, als er hinterher wie ein zerstörter eine curry.wurst verschlang, der eindruck nicht wich, dass ANFASSEN nicht geht in so einer zelle. weil anfassen was mit nähe zu tun hat. dass also die jenny oder marusja zur wachs.puppe erstarrt war in dem moment, wo er, der keine nähe, sondern was enges, feuchtes, dunkles für seinen schwanz gesucht hatte, am besten also seine hand in der peep.show von früher, die mit den zellen und dem nur einseitig durchsichtigen glas. dass also die illusion von der befriedigung durch sex mit einer, die ALLES MACHT, ganz wirklich eine illusion ist, weil die, die ALLES MACHT, ums verrecken nicht davon absehen kann, dass sie EIN MENSCH ist. dass also andererseits der i.v., wenn er das will, dass das das da das ALLES MACHT, kein mensch ist, sondern diese beobachtungs.MASCHINE. quod erat demonstrandum. schlechte zeiten also auf st.pauli für ingenieur.voyeure.

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lassen wir mal beiseite, dass diese beschreibungen der i.v.vorstellungen natürlich wieder der reine protest gegen das SELBST.SEIN sind, können wir gleich noch die andere geschichte anhängen.

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da war der i.v. im heißen sommer nach zu vielen bieren im bier.garten so.und.so noch bei den rot.lichtern vorbei gewankt und eingetreten. hatte sein fersen.geld entrichtet. und nun saß da die olga oder sybill rücklings auf ihm, damit sie ihn nicht sehen musste, ihn die maschine, sie der mensch, der hier seine arbeit macht. und da arbeitete sie ziemlich ruppig an ihm herum. er war aber zu besoffen, und so drang die impotenz.angst vor allem echten durch und ließ ihn immer wieder erschlaffen. bis er sich besann, dass er das eigentlich alles nicht wollte, sondern die FÜSSE von der olga oder sybill einfach nur anschauen. und als er ihr das sagte, die schon meinte, er solle doch besser gehen, das werde hier nichts mehr, da hielt sie ihm die beide hin, ließ ihn dran riechen, was schon fast wieder zu viel war, und hatte an dem teil in der gummi.kaverne schnellen erfolg. warum er das denn nicht gleich gesagt habe, lachte darauf die olga oder sybill, dass er "so einer" sei. und da war der i.v. den tränen nah. nicht weil er "so einer" war, sondern weil er eben ÜBERHAUPT KEINER war. er unterließ es aber, ihr den ganzen sermon zu erklären. die ganze geschichte von der unfähigkeit zur nähe, weil geübter im text, der sei sein hirte, und all den scheiß. dass es ihm eigentlich nur gelinge, diesen fortsatz an ihm zu bewegen, wenn das ein satz sei, oder dazu zu machen, also eine geschichte aus der erinnerung, am besten noch vormals, ehedem und wie der zauberberg "in tiefstem imperfekt" zu erzählen. das also erzählte er nicht und wagte auch nicht, die olga oder sybill zu fragen, ob er ihr zwecks der späteren verarbeitung in seiner erinnerungs.maschinerie etwa diese ihre pumps, die sie ihm eben hingehalten hatte, abkaufen könnte.

später, wieder draußen, war ihm eingefallen, dass der fuß- und schuh.fetischismus für ihn sozusagen logisch war. weil nämlich der fuß das körperteil ist, dass am weitesten von dem körperteil entfernt ist, das bei sex das objekt männlicher begierde zu sein hat. dass also der fuß ABSTAND VOR DER NÄHE biete, jedenfalls den größtmöglichen, wenn man sich schon einem menschlichen leib nähern muss.




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