HYPErLYNX.di.gi.arium 00.04.01

schwer müde am nachmittag nach schlepp.aktion bei koll.k.s umzug. am mac fast eingepennt. abends chor.konzert zu besprechen. man hält sich am kugel.schreiber fest und macht hoch.sprünge auf dem papier zwischen zwei ein.nickungen. klingt gut, das da vorn. das wird durch.genickt.

ferne welt der chor.musik. immer diese erinnerung, wie man selbst mal in sowas mitgesungen hat. und 'n requiem komponiert (eklektizistisches fragment). alles sehr damals. abgerissene entwicklungslinien. bitte noch mal eben nachfrage: warum hatte ich jetzt damit aufgehört? nach irgendwelchen semesterferien einfach nicht mehr wieder hin zur studenten.kantorei. vermutlich mit schlechtem gewissen. oder einfach nur das erste treffen verpasst und dann nicht mehr hin getraut. und wann das experimentieren am klavier eingestellt? und warum? alles sehr, sehr fern. immerhin kann man jetzt sowas besprechen, weil man eine ungefähre ahnung davon hat, ob ein chor das gut macht oder schlecht. meistens machen es die chöre sehr gut. wahrscheinlich würden sie sonst auch gar nicht auftreten. selbst.regelungs.mechanismus: wer auftritt kann was, schon weil er sich nicht blamieren will.

in chor.konzerten sitzen auch immer die gleichen leute. manche kenne ich noch vom sehen aus der kantorei und denke: mann, sind die alt geworden. dabei sind sie so alt wie ich - oder jünger. aber haben jetzt jobs, das sieht man ihnen irgendwie an. singen wohl auch nicht mehr, gehen aber noch zu chor.konzerten. eine medizin.studentin von damals, die ich mal ganz geil fand, sitzt jetzt mit drei kindern da, die auch schon so um die 10 sind. man grüßt sich nicht mehr, weil man sich auch nicht mehr kennt. nur noch das gesicht kommt einem be.kannt vor. der name der frau doktor ist mir auch entfallen. alles schon sehr schade irgendwie. (vor allem, dass man da nicht mal drin gesteckt hat.) da ich keinen job habe (und auch keinen will), komme ich mir immer noch wie der student vor, der "nebenbei" artikel schreibt. zwar schreibe ich ständig und sehr job.mäßig routiniert artikel, aber es kommt mir vor wie dieses "nebenbei". so zubrot.

und auch meine 2.zimmer.wohnung, die immer noch das reine provisorium ist (und immer wieder wird - der zum ganz echten schreib.tisch verkommene wohnzimmer.tisch, das überhaupt büro.mäßig aussehende so genannte wohn.zimmer), kommt mir vor, als sei sie schon zu viel für mich. obwohl das bücherbord überquillt, denke ich an die 1.zimmer.wg.zeit als mir irgendwie gemäßere zeit und gemäßeres platz.kontigent. 2.zimmer.wohnung ist schon viel zu etabliert - außer man campt darin so wie ich. fahre durch den park an der o.f.d., der jetzt nach irgendeinem nachkriegs.bürgermeister heißt, dessen name mir glücklicherweise entfallen ist. da hat die wg mal einen sommer lang öfter frisbee gespielt und hinterher im gras bier getrunken. ich hasste frisbee, aber bier.trinken war geil. letzteres war ohne ersteres aber nicht zu haben. deswegen habe ich auch frisbee gespielt.

mit jeanne.dark da im park mal zwei joints hintereinander geraucht. fröhlich plappernd und gackernd wie teenies hin gegangen, es war ein brütender sommer und wir hatten fast nichts an. completely stoned und schweigend zurück (hatte mir wohl erhofft, beides zu kriegen, erst den joint, dann sie. aber dann lag ich nur in den morpheus.armen neben ihr, die zu mir herüber duftete aus ihren tausend poren, im gras. und wir wurden immer stiller, bis wir ganz verstummten und die zeit nicht mehr zeit war). alles drei oder vier ewigkeiten her.

arsch.kalt draußen nachts, aber es riecht nach frühling. erdig. fieser lebens.duft. knospen.emanationen. clits an den bäumen. davon kriegt man nur was mit, weil man mit dem rad durch die gegend gurkt. rad.fahren ist sozusagen garant für klimatischen außen.kontakt. obwohl man natürlich auch im internet klicken könnte, wie jetzt gerade das wetter ist. www.kiel-wetter-cam.de. es wäre mir gemäßer, mich durch eine web.cam zu betrachten. spiegel. elektronisch. da so rein.starren und von vergangenheit nichts mehr wissen, weil erinnerung schmerz.haft ist. deshalb brauchen wir die totale gegenwart! deswegen lebe ich auch so blind in den nächsten arbeits.tag hinein, weil mich gestern schon anficht. was da wieder alles NICHT GEWESEN ist (was heute auch wieder nicht ist, ficht mich ja erst morgen an).

dauernd alles trocken.übungen. leben auf verschieben. mach ich später, wenn ich zeit habe. alles nur simulation. ich tu' so, als wäre ich journalist. und eigentlich tu' ich hier auch nur so, als schriebe ich ein di.gi.arium. auf dem rad mittags an der roten ampel dachte ich: ich müsste mal wieder einen guten text schreiben, was literarisches. dass ich den tanke.text von gestern geschrieben hatte, hatte ich schon wieder vergessen.

von der hand in den mund und daraus wieder in die hand, von der aus wieder in den mund. so erhält man sich am leben. scheiße.fresser und urin.trinker. irgendwie unspektakulär.




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