HYPErLYNX.di.gi.arium 00.04.05

früh.morgens noch müde ins werft.park.theater, probe angucken für kn.vorbericht. mir ist unklar, wieso schauspieler so früh morgens schon kreativ sein können - vermutlich gehen sie zu ordentlichen zeitens ins bett. in dem stück geht es um einen kleinen jungen, der stimmen hört. gesang der delfine. nachts im traum stürzt wasser (weih.wasser, heilsames) durchs fenster und die wände des hauses beginnen zu schwimmen. er auch. im traum erscheint ihm der delfin, der singende und tummelt sich mit ihm schwerelos im wasser. der schauspieler des kleinen jungen und die schauspielerin, die den delfin darstellt (sie ist barfuß und um ihre füße wogt - als flossen - der graue samt.stoff des delfin.kostüms), winden sich in akrobatischen und dennoch ungemein leicht erscheinenden bewegungen um einander. in dem stück ist das für den jungen ABSOLUTE ERFÜLLUNG. schwimmen. ich schau mir das an und bin wieder den tränen nah. hier ist nämlich zu beobachten: ECHTES EINANDER BERÜHREN VON GANZ ECHTEN MENSCHEN. für die kinder, die als zuschauer geplant sind, ist das wahrscheinlich normal: echte berührung, dass körper ohne schmerz, sondern LEICHT, zärtlich miteinander in kontakt treten. die beinahe.tränen, weil mir das so fremd ist und also jedes gaardener arbeiter.kind NÄHER AM WIRKLICHEN ist als ich es bin (und je war). diese vorstellung also. ich: der zärtlichkeits.krampf mit a. die signale ständigen ungenügens, die sie aussandte. und mein gefühl, wie der kopf dann, bei so genannter zärtlichkeit immer schwerer wird und der LEIB darunter nur so dran baumelt. das gefühl der großen IMPOTENZ. und wie ich dann hilflos grunzende baby.gesten annahm, um das zu kompensieren. sozusagen mich SCHAUSPIELERISCH in einen zustand versetzte, von dem ich annehme, dass das berühren als grunzendes baby noch problemlos ging. a. aber wollte einen mann und kein baby.

weitere gedanken beim delfin.tanz: 1. dass das schreckliche meines scheiterns daran darin besteht, dass diese berührungen menschlich sind, dass also einer, der das nicht kann, eben kein mensch ist. die ständige erfahrung, mehr gut funktionierende maschine zu sein, als mensch. das maschinelle, dass mir nahrung und das ständige alk.treibstoff.tanken wie zufuhr von BETRIEBS.STOFF vorkommt. essen und trinken hält bei mir nicht leib und seele zusammen, sondern dient als treib.mittel zum verschwinden im nächtlichen geticker auf den tasten. es bleibt nur noch TEXT von mir übrig. das verschwinden des genusses. maschinen genießen nicht. das ist für ihren betrieb nicht erforderlich.

2. krampf versus leichtigkeit. isolation versus kontakt. ich bin krampf.isolation. die aber, da auf der bühne, die können das, die sind, weil's das normalste von der welt ist, leichtigkeit.kontakt. beißender neid des liebespaar.mörders. das ganze fortwährende text.unternehmen erscheint mir plötzlich wie der krampf um kontakt. das beständige senden ins netz, damit VIA TEXT das stattfindet, was dieser leib nicht kann. die komplette verlagerung des so genannten LEBENS in die virtuellen räume des kopfes, worin es schlau über LEBEN räsonniert. verehrter leser, lesen sie hier die erkenntnisse des todes über das leben.

3. warum der i.v. so sehr zu.schaut. schon oft begründet, dass der i.v. nur über den UMKEHRBAREN LICHTWEG, also einen dazwischen geschalteten SUBSTANZ.LOSEN ÄTHER, mit menschen, vor allem aber frauen in kontakt sein kann. die unmittelbare berührung ist der horror. deshalb schaut er immer nur zu. das fatale, dass diese beobachtung gewalttätig auf das beobachtungs.OBJEKT wirkt. das scheitern des kontaktes (berührung, leicht.füßige) im REALEN leben setzt sich monströs potenziert fort im flucht.raum virtualität. der AKT der beobachtung aus der unentdeckten ferne ist genauso gewalt.tätig wie wenn der ingenieur.voyeur ein ingenieur.vergewaltiger wäre. die flucht ins virtuelle, weil das reale nicht funktioniert, ist das problem, nicht seine lösung.

wie ich immer nur virtuell streichelte. und frau das merkte.

4. frau.1: ihre bewegungen, ihre nackten füße (hier auf der bühne). eine verheißung von sein. und die beständige drohung des seins, gänzlicher unerreichbarkeit für immer.&.ewig. die grandiose geste der entsagung schlägt, wenn SIE nur an mir vorbei geht und mich nur ein hauch von ihrem GERUCH anweht, um in krawallende sehnsucht. die trauer der sehnsucht, noch zu verrichten. ich aber schrieb immer nur von der trauer der arbeit, die noch zu verrichten sei.

5. frau.2: wie das VERLANGEN wächst an mir. und wie es gleich wieder nur virtualität ist, weil es ein verlangen und nicht nur ein wunsch ist. wie ich ihr an die füße, an die titten oder zwischen die glühenden (ich imaginiere, sie seien glühend) schenkel LANGEN will. lang, entfernend müssen die tentakel.arme dafür sein. und gierig. und keine umarmungs.arme. denn in der umarmung schwelt der horror vor dem versagen.

O, GEWALT/TÄT\IGE IMPOTENZ!

6. frau.3: ich will hin. ich will da rein. wie die nutten mich ratlos ansahen. ich durfte in sie rein. o.k. und doch merkten sie, wie fern ich war. und waren darob ratlos. nu mach, sagten sie, obwohl sie kein interesse daran hatten, dass sie etwas fühlten. mein sperma klatschte an ihre inwändigkeiten. aber sie hätten davon nicht einen hauch gespürt, sagten sie. und das lag nicht am gummi. der gummi war gefühls.echt, aber ich war es nicht. unmerklich dünn die haut zwischen den häuten. doch meine haut war die wand. beim telefon.sex verstummen die 0190.nutten. ihnen fällt nichts mehr ein, was mir noch zu sagen wäre. eine raunt: lass dich fallen! das meint sie offenbar ganz freundlich, ganz zu.traulich. aber ich bin kein zu.trauen, ich bin ein TEXT. es klappt nicht, ich spritze nur einfach ab, sage ich. soll ich dir stattdessen ein gedicht vorlesen, das ich gerade eben geschrieben habe (es ist also wärmer als mein sperma, das du in dir nicht spürst, weil es kalt wie grab ist)? darauf hängt sie ein.

7. frau.4: ihre nackt.heit und meine unverletztlichkeit. meine maschine rennt. ihr tod ist kein tod, maschinen sterben nicht. sie hören nur auf zu funktionieren. ich im leichen.hemd am so genannten lebendigen leib. sie, die frau, brennende haut. ich lösche alles aus.

KRAMPF

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aside.1: wie i. berichtet, berichtet e. von der lesung (00.03.09) zwei dinge: 1. hätte ich zugenommen, 2. sähe ich erschöpft aus. natürlich versteht e. nicht, WAS ich schrieb. aber in zwei sätzen hat sie kapiert, WARUM ich schrieb.

aside.2: neue neubauten.cd ist von amazon.de eingetroffen: "silence is sexy"




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