HYPErLYNX.di.gi.arium 00.04.14

rezension eines ziemlich öden konzerts. daniel denecke. den habe ich schon mal besprochen, wie der magnet.speicher.erinnerer zeigt. damals verrissen. netter aufhänger à la "damals verrissen, wie die festplatte erinnert, das muss nunmehr revidiert werden ... bla.bla" trotz un.lust an der chose wieder die erfahrung des eigentümlichen verhältnisses zwischen künstler und rezensent. der rezensent als der beste zuhörer, freilich nicht immer der beste addressat. aber dass er sich hinsetzt und sich eine stunde schreibend mit dem künstler und seinem werk befasst. wie man das beschreiben kann usw. kampf um geeignete worte, der - eine spur - den kampf, der zum kunst.werk geführt hat, nachvollzieht. zumindest die ähnlichkeit, dass beide, künstler und rezensent diese grübel.haltung haben, dieses brütende, vor leerem noten.blatt genauso wie vor leerem bildschirm, wenn es das zu beschreiben gilt, was sich auf dem noten.blatt dann doch noch eingefunden hat.

/

mann, ist das ein gesülze: kunst. kunst.werk. all die großen worte. papperlapapp. lieber schnell noch einen brief an päpcke aufgesetzt.

 

/

 

kloßens 2.ter brief an päpcke

 

ausgeburt, 00.04.15.2:15

 

liebes päpcken!

letztlich ist das ja alles eine frage der ELEGANZ. wie ich das meine? päpcke, wenn du dich tänzelnd nach der higher.class reckst, während ich dumpf in den niederungen hocke, um billiges zu erbrüten, dann ist das eben vor allem ein unterschied in der eleganz. du bist elegant, ich nicht. so einfach ist das. high vs. low, haute.couture vs. cord.class. muss ich dir das groß erklären? wahrscheinlich muss ich, weil für dich eleganz eben natürlich ist, so dass du sie gar nicht bemerkst. man bemerkt ja überhaupt gerne das besonders, was man selber nicht hat, sich aber wünscht. ich also eleganz, du nicht deine eleganz.

dass du diese seide um die füße trugst, ist doch zeugnis genug, oder? ich hingegen dieses turiner schweiß.tuch in den schuhen. entlegen. und bestialisch stinkend. wo wir gerade bei geruch sind. du, nämlich, mein päpcken, rochst zu mir, dem nudel.graber herüber. war es vielleicht das, was mich zu dir sog? dies? mehr noch dies?

der duft.

dein duft, päpcke.

in der zeitung stand heute, dass frauen auf männer.schweiß durchaus reagieren. das ist wegen der darin enthaltenen pheromone. das sind LOCK.STOFFE. vom verfalls.geruch, der von mir verströmt, möchte man das allerdings kaum annehmen. dennoch hätten, so heißt's, die versuche "mit 16 studentinnen" ergeben, dass sie auf den männer.schweiß reagieren. die 16 studentinnen glaubten nämlich, sie testen getränke. (so wie du glaubtest, es handele sich nur um eine frage von nudeln.) im rahmen dieses vorgespiegelten tests "hatten sie die attraktivität von männern auf fotos zu beurteilen" - sagt die zeitung. und: "im zweiten durchgang" (das erste war der BLIND.TEST) "hing dabei ein mit männer.schweiß durch.tränkter lappen in ihrer nähe." da schmeckten dann wohl die getränke gleich besser. so ist das, päpcke! und ich finde dieses wort richtig gut: "ein mit männer.schweiß durchtränkter lappen". das setzt doch fantasie frei. wie DURCH.TRÄNKT man einen lappen mit männer.schweiß? schwitzt da einer rauf? und wie lange muss der am lappen schwitzen? es heißt ja: "durch.tränkt". also richtig NASS, triefend? so überlegung: "ach bitte, meine damen, lassen sie sich beim getränke.test nicht stören. ich hänge nur mal eben diesen DURCH.TRÄNKTEN LAPPEN hier zum trocknen auf." und dann, weil männer.schweiß und damit ergiebig lock.stoff tropfte, sogen die 16 studentinnen gierig an ihren STROH.HALMEN.

so muss es gewesen sein. was meinst du dazu, päpcke, zu solchen lockungen?

auf antwort hofft, elegant verrenkt auf einen lappen schwitzend und mit reichlich angst.schweiß in der kimme, dein kloßen

anlage: 1 stck. durch.tränkter lappen, grau




<---->

-> HYPErLYNX.contents