HYPErLYNX.di.gi.arium 00.04.26

kontinuum der arbeit, obwohl man glaubte, die sei jetzt fast durch. zu ende. irrtum. es geht so weiter. wie lange noch? früh.abends abtransport des klaviers (geht wieder zur eigentlichen besitzerin nach dresden). kleine wehmut, erdrückt von zwei riesigen schränken von schleppern, die das teil mit gewaltigem ächzen die treppen herunter wuchten. dienstlich. als es endlich verloren im riesigen last.wagen steht, eingepackt in decken, sagen die schlepper, sie hätten nunmehr feier.abend. schönen abend und gute fahrt wünschen. im zimmer an der betreffenden wand nun wieder die leere, die dieses schnecken.haus noch einmal deutlicher als provisorium erscheinen lässt. gut so, weil zutreffend und unbekannt, was da stehen könnte. staub, der sich hinter dem instrument gesammelt hatte, mit dem kleinen, akku.betriebenen progress.hand.staubsauger weg saugen. letzte relikte getilgt. noten, die auf dem klavier lagen (bach, wohl.temperiertes klavier & meyer, 12 choral.vertonungen), ins regal. bereit für nach.welt. kapitel abgeschlossen. komponieren nun nie wieder (vorher auch nur äußerst spärlich, fahrige skizzen hinter noten.blatt.gittern). alles ad acta & archiv. nie mehr. keine gelegentlich angeschlagenen LEEREN QUINTEN mehr. ende. und aus. auch hier.

ende und aus für pds.mitgliedschaft? sitzung bei gen.wop. den gemeinsamen austritt einer FÜNFER.BANDE organisieren. zeichen setzen und so. noch eben, bevor man in der vollständigen diaspora versinkt. noch ist es allerdings nicht so weit. was tun? olle lenin.frage, nach 80 jahren immer noch die aktuellste. anträge an landes.partei.tag formulieren. pds.sh soll sich mit der stadtwerke.privatisierung beschäftigen. großes thema, das niemand außer uns für solches hält, weil niemand außer uns sieht, was da abgeht: neo.liberaler rückzug des staates aus allem, was sozial und demokratisch wenigstens dem ansatz nach sein könnte, aus allem, was, dann staaten.los, auf dem markt verkommen wird zu blinder profit.wüterei. erst die alten.heime, dann die städtische wohnungs.bau.gesellschaft, jetzt die energie.versorgung (verkauf an potente atom.stromer, die sich das teil unter den nagel reißen, um es abzuschalten und dann atom.strom aus der ukraine durch unsere leitungen zu jagen, die nicht mehr unsere sind und den fall.out nicht bemerken), als nächstes sind die wasser.werke dran. dann die ganz konkrete vergiftung zum preis des mehr.werts! um die atom.connection der yello.stromer.&.co. müssten sich eigentlich anti.akw.gruppen kümmern, stellen wir fest. aber diese gruppen gibt's nicht mehr, seit keine castoren mehr durchs land gekarrt werden. letzter vorstoß: den unfähigen landes.vorstand austauschen. aber JENSEITS von dessen geschäften gibt es auch niemanden mehr, nur noch uns. und wir schaffen es nicht. bestands.aufnahme einer politischen katastrophe. trümmer.landschaft. wir wie wütend tappende darin. unseres gleichen hat bisky heute nahe gelegt, die partei zu verlassen. vor der courage, wie ehedem partei.ausschlüsse zu veranstalten, scheut man noch. nur noch frage der zeit, bis auch diese scheu fällt, damit man in der brd angekommen ist. wop meint, wir sollten im falle eines falles noch ein letztes mal so provozieren, dass WIR ausgeschlossen WERDEN. klingt sympathisch. letztes drein.schlagen, letzter SCHREI. dann verstummen. ferner: desolate finanz.lage der LinX. auch ein projekt kurz vor dem zusammen.bruch. lecks flicken an den leibern längst schon gesunkener schiffe, aus denen man die welt durch PERISKOPE betrachtet. wir beschließen: geordneter austritt, wenn sich abzeichnet, dass im neuen pds.programm z.b. "soziale markt.wirtschaft" anstelle von "anti.kapitalismus" tritt, was zu erwarten ist. bevor es so weit ist, mit anträgen und resolutionen dagegen anstinken. frage dann aber wieder: wer schreibt die entsprechenden papiere. in meinem kopf sofort formulierungen. aber nicht zu schaffen. vielleicht wäre es wichtig, JETZT DAS zu tun, alle aufträge der ausbeuter an den selbst.ausbeuter abzusagen, und DIESE WICHTIGE SACHE tun. es wäre. aber ich bin schon zu sehr knecht. und knechte schlucken, statt aufzubegehren.

desperat.&.depressiv home. leeres zimmer, surrende maschine. anflug von tränen über die unfähigkeit, selbst ordentlich zu scheitern. so weiter in den nächsten tag. bier gegen diese anflüge. letztes mittel, vor.letztes.

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unfähiger untergang

 

["das gras noch müssen wir ausreißen, damit es grün bleibt." brecht: die maßnahme]

 

am rand der klippe noch

schnallten wir fall.schirme an, wissend:

die niedrige höhe reicht nicht mal

zum öffnen des schirms.

 

das gras noch ...

damit es grün bleibt ...

 

dabei wollten wir nicht einmal

unseren fall bremsen,

sondern nur den derer,

die uns jetzt ab.fall.er nennen und demagogen.

 

das gras noch ...

damit es grün bleibt ...

 

im gesunkenen schiff trafen wir uns,

das plan.soll.mäßige besteigen der rettungs.boote

zu organisieren.

es war niemand mehr an bord - außer uns.

 

das gras noch ...

damit es grün bleibt ...

 

den sturm noch ein mal säen,

erntend nur unseren letzten hauch.

den schrei noch ein mal führen wie ein schwert,

auf unseren lippen flug.asche und papier.

 

das gras noch ...

damit es grün bleibt ...

 

emsig essig saufen vom dargereichten äsop.

richtig sauer darüber sein, während

schon süßlich duftet herüber

der frühling unserer leichen.

 

das gras noch ...

damit es grün bleibt ...

 

herbst der blüten,

letzte pracht, wissend

wie man sich fühlt im verwehen.

der reis, die früchte: zerstoben.

 

das gras nicht mehr ...

weil es grün bleibt.




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