HYPErLYNX.di.gi.arium 00.05.26

nabel der welt

 

sehnsucht geht jetzt an die börse.

ihr kapital sind die geschichten,

die ich dir nicht erzähle.

denn klein bin ich

und kein nabel der welt.

verstumme vor dir,

ein geringerer

und sklave und dein reißverschluss.

 

so trunken meine nächte sind,

kann ich sie mit dir nicht teilen.

wie die wunden lecken,

die ich dir schlüge,

sähest du nur einmal meine?

die offenen türen kann man nicht

einrennen und für verschlossene

gibt es keinen schlüssel.

 

papageno mit dem schloss vorm mund,

papagena sich verwandelnd.

die mauern im mund,

die zunge nur der säfteschmecker,

mein stab ein stiller reim.

keine wacht am rhein

könnte dich vor meinem krieg

mehr schützen.

 

alles kreist um dich,

die erde. und der stern

darüber bist auch noch du.

ein himmel spreizt sich

zwischen deinen schenkeln,

ein ozean,

man muss es so blöd sagen,

schwimmt schwarz in deinen augen.

 

liebend neige ich das haupt

an deinen heilignüchtren hals,

schwer meine hand an deinen birnen,

tief in deinem see.

woher aber, frag mich, nehme ich,

wenn's winter wird,

das klirrende wild, das aus wäldern

flieht in meine für dich wehnden fahnen?

 

am nabel hing ich an der schnur.

wo war das ende, wo der anfang,

woran ich baumelte?

wie schmachte ich nach schmauch,

nach spur von dir

in meinem schweren schädel.hirn.trauma.

die nadel in der vene und auf dem vinyl,

einen vers in deinen nabel geprickelt.



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