HYPErLYNX.di.gi.arium 00.06.02

lerne in einer aufführung von tennessee williams' "a streetcar named desire" (besprechung für kn) die unmittelbare nähe von sehnsucht und begierde. junge schauspielerinnen im nüttchen.habit. nackte füße mit leidenschaftlich gekrümmten zehen, tiefe ausschnitte mit darin lauerndem "eis.tüten".busen. räkeln auf den brettern, gespreizte beine, wozwischen die scheinwerfer einigermaßen erbarmungslos leuchten und das unter den slip.verbänden hervor.quellende gierige scham.haar.blut (blut, weil rot.haarig) sichtbar machen. fest für alters.geile augen. körper, körper, körper! doch auf dem theater wird alles verwandelt. wo eben noch fleisch zur beschau ausgestellt wurde, fällt sofort das trichinen.siegel des geistes auf die schenkel und spänne. geprüft und für genießbar befunden. denn sehnsucht ist ohne begierde nicht denkbar und umgekehrt.

was ist sehnsucht? darauf schneide ich die besprechung zu. dass nämlich sehnsucht dieser schwer definierbare mix aus enttäuschung und hoffnung sei. weil nämlich im AUGEN.blick des unmittelbaren begehrens dieser mädchen.leiber keine hoffnung sich durch die schon gewusste unerreichbarkeit wirklich enttäuschen lässt, sondern vom WISSEN (geist, verstand) um die notwendige enttäuschung noch angestachelt wird. ich sehe den atemberaubend betörenden leib, will eindringen in diesen, und bin doch nicht mehr (und nicht weniger) als ein sehnsüchtiger, der immer mehr davon SEHEN will. und die augen niederschlägt vor so viel schönheit. auf die gefahr hin, bald als geifernd geiler rezensent zu gelten, der bevorzugt bei inszenierungen mit sehr jungen schauspielerinnen kostenfreien peep.show.eintritt begehrt, schreibe ich das andeutend ungefähr so in die kritik.

hin und her gerissen zwischen der aggressiv sexy spielenden stella (die mit dem mehrfach sichtbar gewordenen scham- und rasiertem achsel.haar und die mit den aller.schönsten füßen) und der ätherisch entrückten, dennoch frappierend weiblichen blanche bewege ich mich im spannenden spannungs.feld meiner immer wieder angesprochenen obsessionen. mein stift auf dem notiz.block ist hier das (vergeistigte) fern.glas, mit dem ich den nüttchen zwischen die schenkel und auf die füße spähe. schreiben, um sehen zu dürfen.

dass ich von worten erektionen bekomme, ist schon seltsam. etwa die verniedlichungs.form NÜTTCHEN. klingt zärtelnd und doch voller begehrender verachtung, die frau auf die körper.öffnung reduziert, in die ich nunmal immer wieder hinein will. mit dem rest meines körpers, der nicht von ungefähr die gestalt des nässenden appendixes hat. dennoch versteifung auf dieses wort, immer wieder vor mich hin gemurmelt. hoffnung in diesem geilen ansinnen besteht darin, dass eine begegnung von körpern ohne beteiligung der reste seele und geist unmöglich ist. meine puff.erfahrung spätestens beweist das: dass in einem leib stecken immer auch bedeutet, in einer seele zu stecken, als seele. das kann man verdrängen, weil man nur spritzen will auf dieses goldene fleisch. doch es holt einen ein, dass hier auch seele seele besudelt hat.

das di.gi.arium, so erkenne ich ligthning.haft, ist an vielen stellen nichts anderes als die verwandlung der aggregat.zustände sehnsucht und begierde in worte. ein blitz.ableiter, der von eichel und rückenmarks.reflex direkt auf die tastatur führt. das erstaunliche dabei, dass manchmal die beschreibenden worte ebenso aufgeilend wirken wie die zu beschreibende ansammlung von aminosäuren, gesteuert von einem WEIBLICHEN programm in der dna. matrie konvertiert hier direkt in geist. und wo das fleisch willig ist, kann der geist gar nicht schwach sein!

FLEISCH! steht 45.grad.schräg in riesen.lettern auf dem letzten blatt des programm.heftes. fleisch ist die form, in der die seele zu sich kommt. das kann man nicht vergessen, nicht vergessen im anblick des nackten weiblichen körpers. porno.graffiti ist dort, wo die form der inhalt wird. meine bildchen.sammlungen also. da sieht man frauen, die das geheimnis mit den fingern aufzerren. inmitten der perle ist eine schüchterne (und (im prinzip und biologisch.materiellen programm) EMPFÄNGNIS.bereitschaft signalisierende) nässe. wie vom meer, das auch auf gerade gestrandeten noch glänzt.



<---->

-> HYPErLYNX.contents