HYPErLYNX.di.gi.arium 00.06.22

wetter.bericht: deutlich kühler. also habe ich wieder eine jacke an. mit der ist es dann allerdings zu warm. und die stimmung ist wieder normal. vom ziemlich starken wind ist das orgiastische wie weg geblasen. schade. rekord.temperaturen machen rekord.verwirrung. und jetzt wieder im lot lebt es sich auch gleich wieder öde.

vormittags besuch in der gaardener real.schul.klasse, die sich von dem bericht über das schul.theater.treffen im werftpark.theater ungerecht behandelt fühlte. hölzern und lust.los hatte ich ihr "kaltes herz" attributiert. und das traf ins mark. große enttäuschung. telefonat mit der lehrerin. dann meine idee, dass das pädagogisch doch voll gut wäre, ich käme mal und erzählte, wie zeitung so geht und warum man manchmal auch müll schreibt. jubel, gern. also am lehrer.pult vor einer 6.klasse sitzen und erstmal zuhören. ja, so und so. hmm. einsehen. berichten, wie es dazu kommt. dass ein einzelner schreiber nie alles wissen kann. die schüler haben deutlich probleme sich zu artikulieren. als ich dann wiederum davon spreche, dass es doch gut sei, dass man miteinander redet, dass zeitung dann nicht mehr sowas anonymes sei, weist mich die lehrerin dezent darauf hin, dass die schüler wohl sicher nicht wissen, was "anonym" bedeutet. achso, ah ja. also: unbekannt, undurchsichtig. am ende großes verständnis. danke und beifall. und: ausgestanden. war wohl wichtig für die schüler. und ich habe wiedermal gelernt, dass die gold.waage neben die tastatur gehört, dass das gedruckte wort sofort macht hat, vernichten und mut.los machen kann.

nebenbei bekomme ich noch die rituale der erziehung mit. ein schüler kommt zu spät, stürzt herein. da heißt es: halt, freundchen, wie hast du das gelernt? und wie ein abgerichteter affe macht das der schüler, geht noch mal raus und klopft dann an. ja, bitte. aha. warum kommst du zu spät? reden. lernen, dass alles einen grund zu haben hat. zurichtung oder erlernen der einfachsten sozial.regeln, damit man es später halbwegs aushalten kann? traurige erkenntnis: diese schüler, die schon schwierigkeiten haben, einen text vorzulesen (die lehrerin meint, sie habe ihnen meinen text übersetzen müssen), denen das abfall.dasein am arbeitslosen rand schon vorbestimmt scheint, wogegen die lehrerinnen allenfalls das nötigste ausrichten können, werden nur durch.kommen, wenn sie sich zurichten lassen. plötzliches heftiges mitleid und kleine scham, dass ich nun gerade denen ziemlich bedenkenlos einige blöde zeilen reingewürgt habe.

gelobe besserung.

abends noch 1 kn.termin. 30 zeilen non.live. leichte übung. der tag schon fast rum, zusehend den bungy.jumpern und frei.seil.schaukel.wahnsinnigen haue ich mir einmal us.pommes, eine krakauer mit cola und dann noch crispy.garnelen mit garlic rein. hinterher wieder das gefühl, dass das nun wirklich nicht hätte sein müssen. heim durch laute menschen.massen. ab bahnhof wird es leerer und ruhiger. und auf meinem papenkamp.berg weht ein kühler hauch, seidig immer noch, sommrig über.sommert. und die nachbarin rechts geht im slip und sonst nackt telefonierend in ihrer wohnung auf und ab, sanft beleuchtet von einer kerze auf dem küchen.tisch. wer zündet um diese jahres.zeit kerzen an? ich gehe und schreibe. heute kein tag zum i.v.gucken.



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