HYPErLYNX.di.gi.arium 00.07.05

wetter.umschwung. das heißt, es bleibt schwül.dumpf, obwohl es kälter werden sollte. schwitz.kasten.tag. am nachmittag plötzlich auftretendes gefühl von gehetztheit. zwar ist das arbeits.pensum überschaubarer geworden, nimmt dann aber diese klein.kram.charakteristik an. sprich man verzettelt sich in miniatur.to.do.s. unangenehm. un.lustig. vermute aber, dass die nervosität ein kalter drogen.entzug ist (der pollen.puls schlägt nicht mehr). daher vielleicht auch dieses immense schwitzen.

abends in der kunst.halle lesung von beuse und rautenberg (die erste abend.veranstaltung seit langem, bei der ich nicht die dienst.waffe im anschlag habe, sogar im halfter lasse, und mir so ohne notiz.buch auf den knien so nackt vorkomme wie tatsächlich wieder ALLE sichtbaren frauen.füße sind. oder wie einer, der die schule schwänzt und nun vormittags in einem porno.schuppen herum.hängt, erregt mehr vom schlechten gewissen als von den pornos). die raute hält das mikroskop in den alltag, der so vergrößert alle alltäglichkeit verliert, während die beuse sozusagen umgekehrt durch ein fern.rohr guckt und so entrückung erzeugt. etwa die entrückung eines alzheimer.kranken, dem die sprache abhanden kommt und der dagegen anschreibt, indem er sich alles, was er unbedingt nicht vergessen darf, in notiz.bücher notiert. je mehr er vergisst, desto mehr schreibt er. schönes bild für den schreib.vorgang überhaupt. und ein ziemlich bedrückender text. aber irgendwie habe ich vorbehalte gegen so eine figur. das symbolische ist zu nahe.liegend, zu sehr weist der lakonisch gehaltene text gerade durch seine lakonie über sich hinaus. man sitzt also da und denkt sich permanent was dazu, füllt die bewussten leer.stellen, so dass es total anstrengend ist. das ist schlimm literarisch, riecht nach dem rasier.wasser des bachmann.preis.jury.vorsitzenden oder nach dem schwer.flüchtigen parfüm von iris radisch, die sich unter dem jury.tisch, wohl annehmend, dass das niemand sehen kann, aber natürlich kann man es total deutlich sehen, die sandaletten auszieht und sich die füße massiert. das ist so aufdringlich dezent wie der kajal.strich auf den brauen im oberen teil des unheimlich süßen gesichts von julia franck. wie das entstanden ist, dieser text und diese figur, die er trägt: der autor auf der suche nach seines gleichen out.laws. und's schrammt nur hart vorbei am evergreen "ich male mir jetzt mal schreibend aus, wie sich ein selbst.mörder, besser noch eine selbst.mörderin, VOR DEM SPRUNG fühlt". das will keiner wissen, weil es alle wissen wollen. dennoch guter text, ungemein dicht in aller zurück.haltung, eindringlich, bedrängend. also gut. dagegen rautes leichtigkeit, die sich verschwiemelungen und horn.häute traut. und blut im stuhl. und plastik.enten, die den penis in der wanne verschatten, obwohl man das auch mit zu viel schaum machen könnte. die raute ist cool, auch wenn cool ein begriff ist, der voll out ist. eben cool sein, wenn MAN schon wieder nicht mehr cool ist. z.b. heißen seine figuren ganz platt genial nach küchen.herstellern: bauknecht und liebherr.

da müsste man ansetzen. weil nämlich solche namen auch in meinem täglichen anzeigen.klimbim immer wieder vorkommen. seltsam schräger name und ist dann dach.decker oder zimmerer.meister (es heißt seit neuestem nicht mehr "zimmer.meister"). wie also leute, die nicht einfach nur blöd meyer heißen, dann so richtig scheiß.berufe haben und auch so richtig scheiße anzeigen gemacht haben wollen, mit sau.blöden comic.schornsteinfegern oder comic.bäckern in ihren ober.dummen anzeigen im spar.format 90.mal.40, wovon 8 auf eine seite passen und den stunden.lohn auf 12.mark.50 drücken. also mal demnächst diese namen samt ihrer veranzeigung archivieren und eine gefakte sponsor.seite für www.schwungkunst.de draus machen

beim zuhören werde ich zunehmend müde und gleichzeitig immer nervöser (entzug). dieses ganze getexte verlinkt sich auf unangenehme weise mit der eigenen dauer.text.produktion. wie das auf den keks geht, dieses dauernde schreiben. aber GEGEN TEXT HILFT NUR TEXT. wie man also schreibt und schreibt und mitteilt und mitteilt, um eigentlich den text endlich zu vernichten und nichts mehr mit niemandem zu teilen. umgeben von untoten buch.staben. je mehr man sie tot macht, desto lebendiger werden sie. sucht.phänomen.

wie man ja auch weiß, dass gegen alkohol am besten alkohol hilft. diese parties, auf denen man plötzlich kopf.schmerzen bekommt, völlig verfrüht nach dem vierten bier. und sich also sagt: was für eine scheiße, kopf.schmerz ist doch was für morgens, aber doch nicht für jetzt! und also auf's klo der nachbarin geht, bei der man nur aus höflichkeit eingeladen ist, damit man sich nicht über den lärm beschwert. weil die nämlich denkt, dass sich irgendjemand beschwert, wenn die party "erst" um zwei zu.ende ist. zwei ist für die nachbarin total spät, weil sie ja wochen.tags schon um 7.uhr.30 im büro der kranken.kasse am pc sitzt. ich gehe dann also auf das klo der nachbarin, suche im ALIBERT nach aspirin, finde es und werfe zwei ein. wieder raus, spüle ich die mit einem frischen bier herunter. nach 'ner stunde geht der kopf.schmerz weg und ich weiß nicht, lag das nun an der aspirin oder an den weiteren vier bier, die ich in dieser stunde getrunken habe, weil besoffen.sein auch gegen kopf.schmerz hilft. gegen zwei sind tatsächlich alle gegangen. weil es schon um eins deutlich leerer wurde, ist der weg zum bier.kasten auf dem balkon (o.mann, diese parties, bei denen das bier auf dem balkon steht) nicht mehr von palavernden verstellt. man muss nicht mehr darf.ich.mal.durch sagen und hat daher zwischen 1 und 2 über.proportional, um nicht zu sagen exponenziell viel bier getrunken. weil ja jetzt auch die kopf.schmerzen weg sind, worüber man sich so freut, dass man trinkt und trinkt. und ist also, ohne es so richtig gemerkt zu haben, der letzte gast, der sich unhöflicherweise, als der vor.letzte gerade geht (mann, das war außer mir wirklich der letzte), gerade noch ein bier aufmacht. es wird wohl so etwa das 12. sein. also schwer betrunken. stammle dann sowas wie, schuldigung, hab's ja nicht so weit nach hause, ha.ha. und werde schließlich deutlich zur tür geleitet, von der gast.geberin, die leider nicht eine spur betrunken ist und daher auf einmal total unschön, weil nämlich betrunkene immerzu denken, dass nur etwa gleich betrunkene frauen RICHTIG SCHÖN sind. und dann noch zur tanke, um ein bisschen weiter zu trinken. und überlegen, ob man den tank.wart nicht nur um drei holsten und eine lucky.big anlallt, sondern dazu auch noch den neuesten play.boy am kassen.scanner vorbei.geschoben haben will. am nächsten sonntag.mittag dann natürlich höllischer kopf.schmerz, geweckt vom geräusch des staub.saugers der nachbarin, die ihre wohnung wieder fit macht für den 7.uhr.30.alltag.

so ähnlich ist das also mit den texten. und zwar deshalb, weil man am tag.danach, also mit einem kopf, in dem weiteres aspirin zwar den schmerz killt, aber leider auch die tampon.watte (der nachbarin) quellen lässt, den ganzen müll AUFSCHREIBT.



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