HYPErLYNX.di.gi.arium 00.07.30

die finger riechen noch nach dem wachs des eben eingekauften körpers. süßlich und süß. ich halte ihr mein fleisch hin. nehmet hin und esset, denn dies ist mein leib. sie isst davon, rollt das gummi mit dem mund über den nagel, der aus meinem kreuz sprießt. und ist überhaupt außerordentlich zärtlich. die bange frage, ob das im preis inbegriffen ist oder unter "vieles mehr" fällt, welches das kassandra.schild an ihrer tür orakelt. wir wiegen uns und sie meint nicht, dass dazu die unbedingte konvulsion gehört. eher die leichtigkeit, die auf mir hockt, als läge eine sehr leise blüte auf meinem ballon von bauch, und die eigene lust so gut spielt, dass ich männer.fantasiere, sie könnte echt sein. immer noch die dämlichen kategorien von echtheit im kopf, meinend, dass die virtuelle, weil bezahlte one.woman.show, die sie hier mit betörender eleganz abzieht, weniger echt sei als eine wirklich echte. dabei verhält sie sich gewissermaßen di.gi.arium.mäßig, verschwindet hinter dem text, den ihre beine und ihre zarten häute auf mich tickern. also keine frage: das echter als echt genießen. ich liege und spüre ihr auf- und ab.gleiten an mir wie dieses wellen von meer.wasser, wenn man am brandungs.saum, da wo die brandung längst keine kraft mehr hat, bespült, bestastet wird. und ich emfinde das wie eine GROSSE GNADE. zu schnell, "oh, that's so quickly", bricht die über mich, begräbt mich unter so dümmlichen worten wie "ich komme", die ich glaube mitteilen zu müssen.

sie lächelt. sie lächelt wie eine marien.erscheinung.

als gäbe es hier keine fehler. als sei hier alles einfach so und unmittelbar, fällt mich ein schwall von romantik an. ich küsse sie. das ist hier eigentlich streng verboten. aber sie küsst mit. wir umarmen die zungen. das darf man nicht. aber das verbot gilt nur vor der tür. heute, jetzt. wir liegen so, aneinander geklebt, 10 minuten. wie zwei gestrauchelte, die sich plötzlich einig sind gegen die folterungen, die sie aneinander begehen sollen, und sich heimlich und einverstanden etwas nehmen, was im "und vieles mehr" keinesfalls eingeschlossen ist.

wohin geht der text plötzlich mit mir und mit ihr? wohin sie entführen?

der kuss passiert nach dem geschäftlichen teil, der plötzlich unwichtig wird. hierfür habe ich nicht bezahlt. und sie ist dafür nicht angestellt. wir stehlen arbeits.zeit und produktiv.kräfte.

ich bin hierher gekommen mit vorstellungen. ich gehe mit realitäten, die unglaublicher als vorstellungen sind. ich verspreche, ja, ich komme wieder. aber nicht um zu kommen. noch einen kuss? wir reden kein wort, die gemeinsam gleichzeitige frage ist einfach ein augen.blick. jetzt stehen wir, wir sind schon wieder angezogen. wir küssen. sie sinkt mich nochmals nieder auf das bett. der kuss, der noch heftigere, löst sich. sie sieht mich an. sie lächelt. ich aber muss komplett verstört aussehen. aber das macht nichts. sie sieht mich an. sie streichelt mir durch das fette haar. ich soll wieder.kommen. ich soll das versprechen. ich habe angst, das zu versprechen, aber ich verspreche es.

soll ich wieder kommen oder wieder.kommen?

was meint sie? coming again? will sie den job verlängern? ich frage sie das und sage, dass es mir leid täte, das zu fragen. sie schaut mich nur an. nochmal die lippen, jetzt an der tür, als antwort. ich drehe mich auf der treppe noch einmal um. sie winkt durch einen tür.schlitz. ein verstohlenes einverständnis. wie eine verschwörung.

ist das wahr oder ist es nur der text? wie kann ich hinter dem wieder vorscheinen? wie so plötzlich wirklich sein, vielleicht nur verhärmt von einem kollossalen miss.verständnis?

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tag mit texten nach all dem noch, die dennoch geschrieben und dennoch versandt werden, als sei DAS doch alles auch nur text. ununterscheidbar. traum? trauma? träumerei aus blüten.staub von ihren lippen? verweht ist der jetzt. ich gehe an die mails, traktiere die tasten wie davor. alles muss weitergehen. am besten wie zuvor. werde ich wieder.kommen oder nur wieder kommen?


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