HYPErLYNX.di.gi.arium 00.08.02

interview mit eric ericson, dem nestor der chor.musik (für sh:z). höre die md ab und stelle fest: grauenhaft, wie ich frage. diese dümmliche stimme, dieses äähmm. dieses "ja, ähm, ein kleines interview ...". dennoch stelle ich die richtigen fragen. nur ver.petra.krause.le (geburts.tags.genossin) ich mich dabei nacht.lebend und tag.verschlafend in länglichen sätzen, auf die kurze, präzise antworten folgen. als material brauchbar, als live.mitschnitt unverantwortlich.

egal.

sitze in der probe, schaue den chor.sängerinnen im wesentlichen auf die nackten füße (ja doch, es ist unbekleideter sommer) und habe plötzlich (am arbeits.platz ist dieses plötzlich die berechtigung für DIESEN arbeits.platz) die erleuchtung in einem klang: ingvar lidholms "libera me". dies irae, dies illa! libera me, domine, de morte. das "de morte" gipfelt in einem fulminanten (auch grauenhaftes wort) cluster. wie da ganz wirkliche glanz.tränen sind im auge, weil auch ich, bitte.bitte, vom tode befreit werden möchte, ganz eigen.nützig und ängstlich, hirte der furcht. das nach.dem.tode erklingt in der musik. dass das weiterhin ein zittern ist vor dem neuen, unge- und unbewohnten. siehe, sagt die musik, dies ist der leib, der geheißen wurde stimm.band und brust.ton wie auch zwerch.fell.atmung, nahend dem ganz ihr eigenen orgasmus der gerade geliebten. und der ist STERBLICH UND SINNLICH. immerhin habe ich diese zeilen mal selbst vertont, im naiven requiem von 1984.

16 jahre her bin ich auf anderem feld immer noch am ackern daran. dass nämlich der tod in der heftigkeit des lebens in den obsessionen sozusagen immanent ist als ewige drohung, dass der vorhang fällt über die linsen des fern.rohrs, das mich mit dem wirklich echten leben verbindet aus der distanz des entfernungs.exegeten. der ingenieur.voyeur ist nicht zuletzt auch toten.gräber. weil nämlich in kunst, in der (vergeblichen?) verschränkung der silben in die continuo.combo des textes, immer auch steckt wie ein schwanz in der begegehrten möse des todes des augen.blicks.

ach!

am bahn.steig auf dem weg zum nordkolleg.rendsburg stehen sie schon wieder, die fuß.fetischisten.teaserinnen.

was aber der tod sei, das zu erahnen, ist sinn allen textens. wo immer ich sei, schreibend, bin ich ein gas.spür.gerät nach eben dem, das da heiß.spornt "vom tode". denn der text, das weiß ich kalkulierend, dass eine cd.rom mich mit 80 lebens.jahren um circa 50 überdauern wird, ist insofern ewig, in aeterna, während mich irgendwann die quittung ereilt für die neben.wirkungen des nächtlichen rauchens, trinkens und textens, die da lauten zirrhose und infarkt. oder aber kalter entzug der tastatur samt ihrer antriebs.kräfte alk und dope als eis.gekühlter kaffee.

salva me, me slave!

und miss aqua verfolgt mich in die ausnüchterungs.träume wie das piepen des weckers am morgen, das fleht: bitte jetzt aufstehen von den durch imago toten titten, die der schlaf & traum hin.gerafft. ich schau auf die montagen, die der chimäre unter.leib geben.


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