HYPErLYNX.di.gi.arium 00.09.01

rückzüge. flüchte nach vorn. morgens umzug des gen.c. kisten schleppen, denkend, dass man sein leben, was man angehäuft hat an gegenständen, die was mit einem zu tun haben (durch langwierige gegenwart, oft bloß dadurch), also in papp.kartons packen kann. bestürzend, dass es DAS ist, andererseits enorm beruhigend, dass es NUR DAS ist. das leben. das wandern. das frecher.weise so genannte exil. das nicht.ankommen als ziel. mein biwak hier. biwak, provisorium aus gutem grund: kunst entsteht nur im vorläufigen. sich nicht richtig nieder.lassen als voraussetzung für bewegung.

weil nämlich der gen.a. (treff, gespräch gestern) sich nunmehr nieder.lässt. scheint dabei bisschen unwillig, wohl ahnend die gefahr. dennoch natürlich: der reiz, die hoffnung der sicherheit. geborgenheits.selbst.betrug. wissend darum, fallen wir umso lieber darauf herein.

wenn ich ins bett gehe, nach der 3. schicht. manchmal das gefühl: leg mich nur kurz hin, schlafen zwischen papieren, kleiner ausflug ins notwendige. manchmal andererseits dies gekuschel in die federn, als sei das doch der EINZIG SICHERE aufbewahrungs.ort für mich, diesen leib und das darinnen, geist und seele (beides so genannt). dann so wohliges sarg.gefühl, zuhausig. dann: sich selbst als beute in den kokon aus bett.federn weben. hoffend auf verpuppung und die nachfolgende metamorphose. dass man also, wenn man aufwacht, doch bisschen irgendwie ANDERER MENSCH sein wird.

rückzüge. flüchte nach vorn. bekomme vom nunmehr mr.x. mail, dass er (a) www.kulturative.de gelöscht habe, damit auch die vorstellung des schwungkunst.de.projekts darin. dass er (b) seine netz.existenz komplett tilgen werde. nur noch wenige tage sei er mail.online zu erreichen. dann verschwinden ins real.life. auch wenn mir seine begründung nicht einleuchtet (irgendwelche flamer haben ihn bedroht), finde ich den akt klasse. ist radikal. ist gegen.bewegung. gegen.öffentlichkeit gegen den (selbst ja herauf.beschworenen) öffentlichkeits.terror. das real.life als exil. flucht aus dem avatar.ländle.

bei mir ist es noch umgekehrt. das
NETZ IST EXIL. im netz ist text. nur im netz kann ich VERSCHWINDEN hinter dem text, weil er auftaucht. in meiner schublade oder auf der puppen.kamp.fest.platte ist toter text. im netz wird text lebendig. deshalb jeden montag so gierig auf die hit.statistik der letzten woche für schwungkunst.de. das ist der puls! paar hits, dann lebe ich noch. ansteigende hit.zahlen, dann lebe ich intensiver! NATÜRLICH KRANK. eigentlich. mr.x. hat also recht. aber das ist bei mir wie, wenn ich höre, dass der und der nun endlich und ganz bestimmt end.gültig mit dem rauchen aufgehört habe. denke dann: sehr vernünftig. ist aber total kein grund für mich, auch mit dem rauchen aufzuhören.

klick macht das zippo. wo wir gerade davon sprechen ... rückzug in ein.nebelung. flucht nach vorn in den lungen.krebs.

abends. so eine „italienische nacht“.klassik.open.air auf der krusen.koppel. hin geschickt zum besprechen fahre ich brav hin. fängt aber nicht um 7 an, wie geschickt, sondern erst um 8. wieder weg also. was essen. gerate ins kloster.bräu und an einen lappen LEBER.KÄSE an brat.kartoffeln. beziehungs.weise: beides gerät in mich. eiweiß.kleister.schub. nach dem verzehr prall wie ballon. zur auflockerung erstes bier des tages nachgeschüttet. sitze allein. rauche. der senf.verschmierte teller vor mir. hinten frauen. die orgasmus.schreie des kicherns. die ausgezogenen pantoletten, oder noch hängend an einem zeh. noch 30 minuten zeit. im klo des kloster.kellers. wichsen. kommen. auf die klo.brille und paar spritzer auf die kacheln. mit klo.papier weg.machen. raus. rauchen.

draußen wolken.bruch. muss aber jetzt los. komme völlig durch.nässt an. konzert verlegt vom open.air ins – jammer! – schloss. wieder zurück. noch durch.nässter. klo. abtrocknen mit dutzend papier.tüchern. hin.setzen. stinkend wie feuchter hund. hinten frauen. die orgasmus.schreie des kicherns. die ausgezogenen pantoletten (weil auch durch.nässt), oder noch hängend an einem zeh. TROCKEN.BODEN. musiker kommen. spielen mendelssohn. „die italienische“. schreiben. doof finden. im 3. satz ein.nicken. pause. hinten frauen. die orgasmus.schreie des kicherns. die wieder angezogenen pantoletten (weil inzwischen trocken), zehen in der spitze verborgen. klappern teasend mit den fersen. klo. nochmal wichsen. klappt nicht. raus. rauchen. wieder musik. oper. schlimme tenöre, noch schlimmere mezzo.soprane. aus der ukraine. gedungen von west.abzockern, die für die karte doch tatsächlich 45.mark nehmen. hören. schreiben. ein.nicken bei „la.bohème“. sozusagen symbolisch. zugabe. fertig. raus. rauchen. girls.girls.girls besucht, gleich nebenan. hinten (tief im flur) frau. die orgasmus.schreie des kicherns der anderen girls.girls.girls. die ausgezogenen pantoletten, oder noch hängend an einem zeh. ficken. klappt wieder. sie macht’s weg mit papier.tüchern. abtrocknen wie vorhin. polin. gedungen von west.abzockern. und.so.weiter.und.so.fort.

rückzüge. flüchte nach vorn. schreiben. weil gerade drin in der produktions.pantolette, noch was schreiben. jetzt dies schreiben: „hinten frauen. die orgasmus.schreie des kicherns. die ausgezogenen pantoletten, oder noch hängend an einem zeh.“


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