HYPErLYNX.di.gi.arium 00.10.11

was über kunst, und wie kunst im ganz allgemeinen sein sollte oder könnte, darüber wird geredet. und: wie das dann aussieht, dass das dann nämlich politik ist. man sitzt in der aula der kunst.hochschule und schreibt das mit. hinterher wird da text draus, text über das forum.gegenwarts.bildung. erst jetzt aber, wieder zurück, den text geschrieben und durch die abschick.mühle geschickt, wenn also das denken wieder einsetzt, weil ja nur noch dieser text hier zu schreiben ist, fällt mir der doppel.sinn des worts GEGENWARTS.BILDUNG auf. dass es sich (a) um bildung handelt, weil es ja eine vortrags.reihe für lern.willige ist, und dass (b) dort gegenwart gebildet wird. das hätte man natürlich genau so in dem artikel schreiben müssen. weil das klar gemacht hätte, dass kunst hier das programm hat, gegenwart zu bilden, zu konstituieren. statt.dessen, statt das einfach mal so simpel aufzuschreiben, habe ich mich in dem artikel daran abgearbeitet, dass kunst wider.ständig ist, dass das ihre hoffnung ist, und deshalb zum hundersten male den brecht.satz von der hoffnung der widersprüche zitiert. also wieder sowas wie KRITIK von kunst an gegenwart der herrschenden verhältnisse ausgelotet, statt zu kapieren, was ja HIER auch dauernd geschieht, dass kunst nämlich selbst gegenwart dauernd macht. meinetwegen gegen.gegenwart. aber eben ganz sicher nicht die olle linke kritik.nummer. weil nämlich kunst die gar nicht mehr nötig hat, dieses reflex.hafte nicht braucht, sondern eben selber projizieren kann, agiert, statt nur zu reagieren.

das langweilige am linken ist das dauernde reagieren. deshalb macht man lieber kunst, die selber was macht. und die linke, die lieber reagiert, findet das dann voraussichtlich doof. dabei ist genau das, das gegenwart selber machen, links, emanzipatorisch, anti.hierarchisch, gegen herrschaft. so rum hätte man das aufziehen müssen. aber: eben: drin gewesen in der LinX.mühle, in den blei.wüsten sehr wichtiger, aber leider auch sehr langweiliger texte. das dann reflex.haft reproduziert, statt selbst zu produzieren.

das also gelernt heute.

andererseits: die tiraden von a., wie scheiße alles ist, dass man im lauf.rad fest.stecke, aber auch nicht weiß, wie das zu ändern ist, wie man da raus kommt. sage, das liegt daran, dass man das noch zu bildende GEGEN eben nicht kennt. deswegen macht man das nicht, weil man lieber macht, was man schon kennt. sowas, solche sätze machen a. wütend, obwohl sie semantisch nur das lauf.rad, die mühle, nach.bilden. sie will ergebnisse sehen. ich sage, dass aber ergebnisse nur in prozessen entstehen, dass der prozess genauso wichtig ist wie das ergebnis, vielleicht wichtiger, weil der prozess immer dahin führt, wo man jetzt gerade nicht hin wollte, es aber da, wo man hinkommt bei dem prozess, auch recht spannend findet, das anvisierte und erwartete ergebnis also unwichtig. sage also so eine der.weg.ist.das.ziel.nummer. und rede vom vertrauen darauf, dass sich dinge eigen.sinnig entwickeln, also neben und gegen planung, gegen ziel.gerichtetheit. a. sagt: das ist aber mein problem, dass ich kein ziel habe. weiter reden. aneinander vorbei reden, bis a. noch wütender ist. die olle spirale, wo ihr dann das - allerdings treffende - bild einfällt, dass man eben an mir augenscheinlich sehe, wo die energie.verhinderung sich nieder.schlägt: in fett. und ich solle jetzt bitte nicht "auch wieder wahr" sagen. sage ich dann auch nicht. gehe dann. draußen immer noch mond und der anflug, dass ich jetzt verantwortlich bin für schlechte stimmung bei a. bin dafür aber nicht verantwortlich. das sage ich mir, memoriere die depressions.verhinderungs.not.programme und drücke bei denen auf start.

die ändere.dein.leben.geschichte langweilt mindestens so wie die langeweile daran, dass nichts weiter und voran geht. frage nur: wo führt DAS hin? frage lieber nicht stellen. frage auch nicht stellen, nur mal so formulieren, ob es notwendig ist, das obsessions.erforschungs.programm noch weiter zu schreiben. ob da noch was raus.kommt, was neu ist? diese frage ist nicht gegen.wärtig, ist eher theoretisch. könnte man fragen, wäre berechtigt, das zu fragen, fragt aber keiner. also so weiter? ja. erstmal, genau so. darauf vertrauen, dass das schon irgendwo hin.führt. und dass es gut ist, weil dahinter kein plan steht, der außerhalb des textes, außerhalb der kunst stünde.

finde noch einen zettel auf dem mit zetteln über.füllten tisch, auf den ich neulich besoffen was hin.geschrieben habe. kann ich kaum lesen. da steht: "schwer betrunken geh' ich heim.ins.reich / des lieder.jans und seiner liederlichen lieder." äh, ja. müll. weg! kann weg.fallen. fällt aber nicht weg, steht jetzt hier. und ist damit gegenwart, die sich über kann.soll.muss.bestimmungen bisschen blöd bier.selig, aber eben doch einfach jetzt und hier hinwegsetzt.


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