HYPErLYNX.di.gi.arium 00.10.27

d.day plus 2: während wir ausgetreten sind, ist das kapital weiter munter und rege wirksam.

ad.1: sh.z.verlag ruft an, ob ich morgen BRITNEY.SPEARS in der ostseehalle für sie besprechen könnte. würd ich ja gern, aber kann nicht wegen der 24.stunden.lesung, wo ich (a) selbst lese (wahrscheinlich den britney.text) und die ich wiederum (b) für kn besprechen soll (wo ich die lesung aus dem di.gi dann fein heraus.halten muss). beides schade. hätte britney so gerne live gesehen. als ersatz klicke ich auf die von gen.c. empfohlene seligkeits.adresse www.britneyland.de. im britney.land gibt's die aktuellen bilder vom auftritt bei bravo.tv. "download der gesamten bilder.galerie?" aber klar doch! scrolle da durch. sehe das immer gleiche hübsche gesicht, das professionell teasend in die kamera lächelt. produktions.bedingungen auswendig gelernt. schön. dann lade ich mir noch die midi.files von den britney.hits runter. jage die durch quick.time. und siehe: sie beginnen zu klingen. gleich rein.spielen in den md.player. da hören sie sich jetzt alle gleich an. weil man "baby.one.more.time" eben kaum von "oops!i.did.it.again" unterscheiden kann. fließ.band.produktion des kapitals von träumen. die träume träum' ich dennoch gern. "lucky" ist einfach ein guter song. super.simpel, aber gerade deswegen auch in die ögyr.psyche mit der von den machern geplanten explosiv.kraft dringend. das kapital hat mich am sound.tropf. und ich sage völlig verliebt ja und amen.

ad.2: grauenhafte neue.mitte.party der achterbahn.ag, die ich für kn wie folgt verreißen muss:

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Hundert Prozent Schwachsinn

Werner ist voll genervt: "Die durchgedrehte Steuerpolitik ist Scheiße, das liegt doch auf der Hand!" Deshalb hat Werner alias sein Schöpfer Brösel alias Rötger Feldmann der Regierung den Kampf angesagt: "100% Schwarzarbeit" heißt das Motto der Achterbahn-Party in einer ausgedienten Hagenuk-Halle. Die Parolen sind so simpel wie populistisch: "Lieber heimlich schwarz arbeiten als unheimlich Steuern zahlen! Schwarzarbeit soll man loben, die Verbrecher sitzen oben!" Oben auf der Bühne, hinter einer beleuchteten Leinwand sitzt als Schattenkabinettspräsident des Aufruhrs der kleinen Leute der Meister selbst. Unten säuft man "Schwarzarbeiter-Pils" aus eigens gefertigten Dosen, die kübelweise in Schubkarren gereicht werden. Dass er das mit den Steuern "irgendwie nicht so gut" findet, nimmt man dem Millionär ohne weiteres ab. Das Merchandising mit dem Ressentiment des Mobs auch.

Die bierseelige Feier, zu der nur Zutritt hat, wen die sehr wichtig wirkenden Securities am angemieteten Werkstor durch lassen, entpuppt sich als Release-Party für Achterbahns neuesten Werbe-Gag. Dem Volk aufs unzufriedene Maul schauen konnte Brösel schon immer. Aber jetzt sind er und die Achterbahn AG "global players", demnächst soll Werner auf seinem Easyrider durch die USA brettern. Also macht man das eigene Interesse - weniger Steuern, mehr Geld - zu dem der Fans. Das Hohelied der Schwarzarbeit, als Witz gedacht, aber so bierernst vorgetragen, dass man es als Aufforderung glauben soll, gipfelt in einem Reim wie "Helmut Kohl ist unser Held, weiße Weste, schwarzes Geld", den die "Klempners in Black" intonieren. "Ein Volk, ein König" liegt diesem Schwachsinn, der heutigen Lesart von ehemaliger Witzanarchie im Reich der "Neuen Mitte" begeistert zu Füßen.

Ausgebuhter Widerspruch kommt zart von der "Rundhofer Schlosser Band", zu der auch Harry gehört, der aber gerade im Big Brother-Knast einsitzt: "Wir sind gegen Schwarzarbeit, wir sind alle ehrliche Handwerker." Das passt nicht ins Achterbahn-System, deswegen ist nach einem Lied der Saft am Mikro weg. Doch lieber Party bis zum Abwinken. Mitten drin steht Brösel mit Bruder Andi, satt von einigen Litern ihre "Satte-Liter-Schüssel" bewundernd, die eben durchs Publikum knatterte. Wie ein millionenschwerer aber armer Clown. Im Grunde seines Herzens doch noch die widerständige Handwerkerseele?

--- snap! ---

ob SO.VIEL.ZEITUNG.MUSS.SEIN das so druckt? eventuell gibt's ja geschäfts.beziehungen zwischen kn und achterbahn, die das vereiteln. aber wahrscheinlich ist für das kapital auch das noch gerade so verkäúflich. also wird's so gedruckt. danke. bitte.

das schreckliche ist das verhallen im das.geht.gerade.noch. wie ein irrer höre ich deshalb im md die britney.midis, die göttlich säuselnden begleit.synthie.strings, rauf und runter. und fühle mich dabei nach den zahllosen schwarz.arbeiter.bieren auch noch gut. weil ich nämlich kapital kapiert hab':britney for ever!


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