archiv.02.2001
 

01.02.02.02:52:25
ögyr
lamps.on.lamps.off 6.0

licht an! oh, siehe! irgendwie (durch mone.poem.reply) war ich auf das bild snowflakes=frozen.tears gekommen. ((wie ich in das kondensat geschrieben hatte)) nicht sonderlich neu. nicht sonderlich originell. eher so snap.shot. jetzt im an.gemachten blitz.licht.

durch ZEHREN waren wir darauf gekommen. davon zehrten wir, dass das auch altertümliches wort für tränen ist. so irgendwie. draußen jetzt der white.room. schnee. andeutung davon, aber das dürr.licht im wolken.spiegel reflektierend.

also diese seltsame helligkeit mitten im dunkel.

erstmal musik an.

so, jetzt geht's wieder. für koll.k. kopiere ich gerade STUMM.FILME von einem video.tape auf das andere. das zitternde licht, die rand.vignettierung, die blenden. und alles STUMM. nicht mal musik. eine erfahrung aus licht.

oh, siehe!

ich schickte paar replys durch den draht. modem.light flickering im down- und up.stream. daten holen. der licht.geschwindigkeits.träger LUCKY LUCY.FAIR. a lucky wheel goes round. das ist eine zeile aus irgendeinem manfred.man.song. the little joker can't escape.

das doppel.return als narrow.escape aus eben dieser gedanken.schleife. bisschen trip.hoppelnd.

in dem seminar, war eigentlich eher konfuse konferenz gewesen, okay, sagen wir work.shop, gestern in der kunst.hoch.schule war das zauberwort RELATIONALE DATENBANK gewesen. dass man also "every type of data" mit "every type of data" verknüpfen könne. theoretisch wenigstens. und da hatte der eine von dem rendezvous der power.books (deren lämpchen im ruhe.modus so angenehm apple.like pumpten: ooooh on - aaaah off) gesagt, das wäre dann so eine art "complete data.recording". dass also alle daten, die gerade in den tastatur.bediener fließen oder ihm gerade online zugänglich sind (somit den text, also dieses piece.of.art.data beeinflussten) - jetzt also hier auch die trip.hop.mugge von terranova.close.the.door etwa, ins netz g.mirror.t werden. die schrille vorstellung also von THIS IS A RECORDING. und weil das doch ebenso schrill wie unheimlich sexy ist, diese vorstellung, linke ich hier mal nicht auf die entsprechende stelle im merz.monstrum.cut.up von www.schwungkunst.de.

turn around! da ist licht aus. vor dir gerade eben noch der schein. sozusagen heilig.

in irgendeinem mail.thread mit berlin.w. war es nämlich um DAS GEHEIMNIS gegangen, also jenes residuum des genau nicht recordeten. die vorstellung, die mir da von draußen per mail nahe gebracht wurde, dass nicht alles sagbar sein müsse (also auch nicht alles recordable), hatte mich augenblicklich in eine panik versetzt. so als würde dann, bei geheimnis.bewahrung, etwas ganz wichtiges verloren gehen, un.wieder.bringlich weg. wie beim head.crash. o graus!

und jetzt, gerade noch eben auf der neaty.netty.naughty blackboard.tastatur des kleinen indigo.i.macs, der morgen wieder hier aus der nacht.zelle verschwindet, weil ich darauf nunmehr alle wanted.man.software installiert habe, ergreift mich eben diese panik. snow.flakes are dancing und der junkie merkt, dass die spritze ins world.wide seiner kleinen existenz morgen weg ist. wie ein boppel, der plötzlich doch alle ist. last smoke. ab morgen also wieder nur mit mail und mit schlappen 33.k.baud drin im relationalen daten.banking.

das ist wahrlich bisschen wie lights.off.

und wie plötzlich wieder wie light. die sohlen werden dann wieder leiser, weniger brennend als meine blöd.doofen küsse auf diese pix.reproduktion von eben diesem beloveten g.sicht.


01.02.03.22:58:56
gerald
lamps.on.lamps.off 7.0

This ist the lamp. A.H. nahm die Glühbirne und steckte sie in ein Glas Milch. gerald nahm einen Appel und steckte sie in die Dose. Licht an?


01.02.05.12:56:18
gerald
lamps.on.lamps.off 8.0

Lomos kitzeln die Lichter der Motive heraus. Aus einer Lomo-Ausstellung kommend, rutscht der Golf mit dem alten Handbremsentrick auf dem Parkplatz übermütig um die eigene Achse, was eine rechte Gaudi ist. So abgefedert vom Frohsinn biegt der Golf rechts herum auf den Grasweg, dessen Untergrund Asphalt ist, zur Zeit noch von Schnee gesäubert. Gerade eben drückt der Golf mehr Treibstoff in die Zylinder, als ein anderer Golf vis-a-vis sich nähert und mit Schwung auf den Seitenstreifen fährt, wo heute kein Auto parkt. Der parkt aber gar nicht und wird auch gar nicht langsamer. Der fährt durch, ungebremst, bis zum Baum, an dem sich die Kühlerhaube entzweit.

Ich dachte, ich kuck nicht richtig.

Langsam weiterrollend, entgleitet dem Blick der Manneskopf, der seitlich an der Nackenstütze hängt. Ist der jetzt tot? Schwerverletzt? Erste Hilfe, wie ging das noch? Blutüberströmter Körper womöglich... In das Unbehagen, sich umgehend einer Scheußlichkeit zu nähern, mischt sich die Beschämung, der Situation nicht gewachsen zu sein. Das muss legitimiert werden. Schnell hinein in die Traumfabrik, Verstärkung holen, nichts Unüberlegtes machen und präzise, schnell die Situation beschreiben. Und Notarztwagen ordern. Und sagen, was wann wo passiert ist.

Die haben mehr Geistesgegenwart und mehr Mumm. Die gehen gleich hin, wo der Fahrer schon neben dem Wagen steht, etwas benommen und wohl unter Schock, aber nicht völlig durch den Wind. Das Auto kriegt man nicht so schnell raus aus dem Baum. Das findet er nicht so gut. Glimpflich, glimpflich, aber doch ein mieses Vorzeichen: So also verhält sich der eigene Geist, wenn's drauf ankommt: erst mal Meldung machen, statt die Sache selbst zu regeln. Die Neige vom Glas. Der Auswurf. In keinem Actionfilm hätte man so mehr als zwei Minuten verdient. Im Krieg auch nicht. Im Leben kommt man durch. Aber das Licht ist woanders.


01.02.06.15:23:18
ögyr
lamps.on.lamps.off 9.0

woher kommt dieses unbestimmte glücks.gefühl, wenn ich im plaza einkaufen gehe? kommt es davon, dass ich da nur hin radle, über die brücke über die straße, die in betracht käme, wenn man sich mal von einer brücke stürzen will, wenn ich genau das nicht vor habe, nicht traurig bin, sondern vorbeugend gegen traurigkeit tolle sachen kaufen will, dass ich also dann sozusagen glücks.entschlossen bin? oder kommt es daher, dass man in diesem riesigen waren.paradies hinter den vielen schönen waren verschwinden kann, statt hinter dem text, dass man da eintauchen kann, ohne dass man in diesem meer ein atemgerät bräuchte, was schon mal sehr geil ist? oder daher, dass die auswahl im plaza so mega.mäßig groß ist, dass der gedanke, ob das hier, hier im plaza, irgendwie sinnvoll sei, erholsam genau nicht aufkommt, sondern, falls er aufkäme, sofort betäubt würde?

ich streune durch die regale, freue mich, dass ich eigentlich nichts brauche, sondern mich von dem geflüster der regale überreden lassen kann folgendes mitzunehmen: 1 doppel.pack herren.socken schwarz (70% baum.wolle, der rest poly.amid, das schöne schweiß.füße macht, garantiert) für nur 7.95. 2 vierer.packs du.darfst.würstchen.im.reißverschluss mit nur 15% fett (ich darf, logisch), 2 dosen lysell.herings.happen (einmal friesen mit zwiebel, einmal hanseat mit paprika gefüllt), 2 dosen flying.horse (mit viel taurin und koffein, damit ich nie mehr einschlafe, weil einschlafen unglücklich macht), 2 pack milram.quark (geschmacks.richtungen tomate.basilikum und meerrettich, die gibt's nur im plaza). und natürlich LUCKY.ziggies, gleich 3 big.packs (weil die hier noch 6.70 statt neuerdings 6.85 kosten), damit ich ganz doll lucky werde.

mehr passt nicht in meine tasche, in der schon zwei packs von amazon.de sind, american.beauty.dvd und 2 madonna.cds (the immaculate.collection und erotica, womit ich heute nacht sehr glücklich deeper.and.deeper kommen werde). deswegen, ach ja, war ich eigentlich her gekommen, hierher in den plaza, weil da der so genannte sis.service.in.shop post.abhol.punkt ist.

doch, es passt noch was. gerade noch so. zwei cd.roms aus dem orion.shop in der plaza.laden.zeile. best.girls.2000 und amateur.18 (all girls 18 or 19, garantiert nicht älter, young.virgins mit frisch.rosa pussies), jeweils zum super.spar.preis von 19.90. irre. nehm ich gleich mit. in den orion.shop, in dem es heftig nach irgend.einem orient.aphrodisiakum.raum.spray riecht (die cd.roms riechen jetzt noch danach), kommt man durch so einen wind.fang. also durch die tür, dann durch so einen schweren roten vorhang. maßnahmen gegen zug.luft, maßnahme für glück also. im orion.shop schauen ein gleich ganz viele offene mösen an. hallo, hier, fick mich, nein, kauf mich. ein alter mann mit hut wühlt im dildo.regal, hält die dinger so prüfend gegen das neon.licht. und zwei sehr hübsche girlies mit lippen.piercing halten sich reiz.wäsche vor den schritt und kichern dabei. ein junger mann blättert in den teeny.extrem.comics. 24 teenies fucked deeply. deeper.and.deeper. mit den ausgesuchten, sprich schnell gegriffenen, weil es total egal ist, welche over.7000.pix.daten.träger man aussucht, cd.roms bin ich nochmal zu den magazinen rüber. deren auswahl ist hier eher old.schoolig. sprich die seventeens gehen gerade mal bis ausgabe 49, wo doch der fach.mann weiß, dass die mindestens schon bei folge 53 sind (neulich irgendwo anders gesehen). also kasse. dahinter steht so 'ne tussi mit kastanie.gefärbten dauer.well.haaren, die aussieht, als habe sie die karriere, die das kapital gönnt, von der fleischer.theke bei plaza auf diesen etwas ruhigeren posten gespült. und verkauft also immer noch fleisch in hoch.glanz.folie, denke ich und finde diesen einfall total schlapp. also 39.90. damit ist der hunderter, der heute im plaza und bei orion für glück investiert wurde, weg. endlich.



runter.springend würde ich auf autos knallen


lucky stairs ins glück


home.page.1 (ready to eat)


home.page.2 (after.eat.party)

durch den schnee an der romantisch beleuchteten müll.verbrennungs.anlage vorbei, deren vermeintlichen gift.ausstoß ich mal in einem artikel in irgendeiner links.radikalen lokal.zeitung kritisiert hatte, die jetzt aber richtig geil beleuchtet aussieht und überhaupt nicht giftig, sondern so einladend, wie das love.pärchen, das da auch lang.geht, sich gegenseitig wärmend, ansonsten aber auch dick verpackt in die watte aus glück. schön. schönen abend noch, möchte ich wünschen, aber das gehört sich nicht. auf der brücke, von der ich mich nicht runter.stürze, weil ich dann auf ein auto rauf knallen würde und niemand mehr die socken aus 70.baum.wolle.30.poly.amid anziehen würde (weil man socken von toten nicht trägt, auch wenn die ganz neu sind), mache ich noch paar fotos mit der digi.cam. lange belichtungs.zeit, damit die autos schlieren auf den sensor machen, schlieren aus licht, damit die ganze chose von plaza bis jetzt hier noch was mit lamps.on.lamps.off zu tun hat. und dann noch pix von der treppe, von der aus das love.pärchen vorhin im gebüsch verschwand. zum küssen. sind halt noch sehr jung. und wenn man jung ist, ist das leben auch ohne plaza noch unheimlich spannend.

zurück im biwak packe ich die schätze aus und verbringe den abend und die frühe nacht damit, den ganzen kram zu verzehren.

glück angeschaltet. sehr lucky in die nacht, in der irgendwann, sehr spät, die lamps ausgehen werden.


01.02.06.19:37:58
ögyr
joint@venture.archiv

mit viel scrollen ist jetzt schluss. jedenfalls hier. die einträge vom januar sind ins archiv gewandert. das archiv kann links im menü jederzeit aufgerufen werden.

go on! have fun! be lucky! be writing!


01.02.21.21:58:52
ögyr
null.eins.null.zwei.zwei.null

das lange schweigen vor den schirmen, davor arbeitend. nicht mehr schreiben, nur noch im.dienst? die lichter längst aus? und keine antwort mehr. unter deinen schirmen. am abend das foto über das wasser hinweg von den kränen, darunter die beleuchteten schiffe. arbeit. kurz vor der verwackelung bin ich gerade noch scharf.

jetzt nacht, der streifende blick durch die noch erleuchteten fenster gegenüber. die nachbarin, die engelhaft schöne natürlich. unfassbar. unberührbar. sitzt da und liest. die beine überschlagen, die sichtbaren füße in socken. die sie täglich wechselt, denn gestern waren die socken über ihren füßen, die ich noch nie nackt sah, schwarz, heute grau. himmel.farben. lesend in dem buch. der rhythmus des blätterns. das voran kommen in dem fremden text, der bekannt wird.

die tatsache, dass sie liest, dies seit tagen um diese zeit, man sieht, wie das buch gefressen wird, erzeugt mir ein zärtliches gefühl. ein gefühl, das von dieser grotesken geilheit beim blick durchs fern.rohr entfernt ist. etwas wie achtung. das ist sozusagen drittes.programm oder arte, nicht girls.camp.

im girls.camp die verzweiflung der puppen mit den geilen hintern, den super.geilen titten und den model.gesichtchen, in denen nichts steht, nichts zu lesen, nichts zu lieben. ihre verzweiflung, das zagen an den spiel.regeln. dass da wer raus muss: ganz schlimm. das, das ganz schlimme, wird gezeigt. die kamera auf die tränen gerichtet, die im scheinwerfer glanz.lichter auf die wangen stöpseln. groß.aufnahme. ich bin schon nass. wie alle spalten bitterlich weinen. der geschmack nach blut. dieses dauernde nass sein. wie das plötzlich eklig wird, weg von der faszination des anschauers, hin zu nicht mal mehr mitleid.

im video.shop, erster stock, zwischen den bunten regalen. überall schreiende mösen. oder weinende. bin schon nass. das mädchen, das sich hat über.reden lassen sich nackicht zu machen, davon bisschen geil wird, sich mit den fingern über die lippen da unten fährt und sagt: "huch, meine muschi ... naja, die ist immer nass." die fleisch.reflektionen. der schlacht.hof. brüllende teenies im sperma.rausch. das bolzen.schuss.gerät meiner fick.fantasie auf ihren leib gesetzt. ihr zucken kurz vor meinem todes.schuss. wie die sprache auf den video.hüllen zusammen.schnurrt auf die armut der anbietung. die anmut ist kein wort mehr, gestrichen. "bumms.fidele teeny.fotzen warten auf deinen hammer". ich streune durch die regale und habe ganz plötzlich, ganz unvermutet darauf keine lust mehr. gehe raus. seit monaten, wenn nicht jahren, das erste mal ohne eins dieser kärtchen in meiner warmen hand, die später den schwanz hält und reibt, nach dem video, das ich für das kärtchen und 9.mark erhalte. ich gehe raus. video.los. lust.los. der hammer hängt.

wo hängt er. am nagel? im korn wie die flinte, aus der ich in großen schlucken einflüsterung trinke, willig, sehnsüchtig, wolllüstig nach der ganz großen betäubung?

bin ich geheilt?

die nacht, die besockten füße, täglich frische socken, während meine am zweieinhalbten tag jetzt anfangen nach ammoniak zu stinken. der stoff.wechsel der verwesung. der ausgeschwitzte harn.stoff wird zu ammoniak runter.oxidiert. scharf stinkende vergänglichkeit. trüber angst.schweiß, den morgens, vorm aufwachen immer wieder der traum von der verfolgung, worin ich der verfolger mit dem hammer ins fleisch bin, das bett aufgesogen hat, davon schimmlig grün werdend. ein pilzener glanz. meine eichel, der faltige geselle, darüber die vorhut der narren.kappe. smegma. der schoko.splitter in der ritze, geschmolzenes exkrement. die nacht, die besoffenen klötze. die nacht, gefallene mädchen auf dem billig.strich im dritten stock, die heulen und zähne.klappern und die rosen zertreten. nachher bin ich in ihnen drin. meine haut aus gummi und gleit.creme.de.la.creme. als dürfte ich das, weil ich sie mit stumpf und stil (sic!) bezahlt habe. die nacht, die verlockung, die nacht, die bestürzung. der immer wieder eingerastete gang nach erlösung.

das kleine dumme und schäbig schädigende leben, an dem ich teilhabe, weil zufällig ich es bin, der es lebt. dann die schöne pflicht, davon nicht mehr zu schweigen. aber niemand will es hören, das gebrüll des räudigen, wenn er den orgasmus nur noch vorspielt. hallo, text, hallo, mp3!

ich komme.

dennoch die hoffnung: das lesende mädchen mit den schönen füßen. das betörende abend.licht auf dem foto von der produktions- und ausbeutungs.stätte. in mitten des grauen grauens die schönheit. der traum davon. die große liebe. die erwartung. wie weihnachten und christ.kind. das licht, das ich anschalte. jetzt auf dem weg zum klo, vorbei am kühl.schrank noch ein bier, die kimme auszuwischen. der schweiß in den falten der coolen wampe. wem gehört diese rottende wohnung, und wem gehört die welt?

download mp3 MONO (2,5 mB)


01.02.23.14:31:09
ögyr
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