archiv.08.2001
 

01.08.14.01:38:20
ögyr

_06

so’n herbst.typ geht mit der großen gieß.kanne rum und macht den ganzen abend lang den sprinkler, damit das feuer ausgeht. das wärmt erstmal noch bisschen. aber draußen im hof total gelöschtes schweigen statt des sonst manchmal noch gehörten bumms.fallera. in der stille der ohr.ober.ton. ganz leise, sehr hohe sirene, wie feuer.wehr.not.arzt von ganz weit. nicht mal die loks gehen am bahn.hof dahinten. irgendwas ist ausgefallen. ’ne sicherung durch? (ist nämlich auch nirgendwo licht in den fenstern.) tanz vom genossen.herzchen, der sich im allein.sein bei bier und texten vor allem um sich selbst kümmert. lauscht, ob da was beatet like a drum dam.dam.dam. ob das irgendwie ungewöhnlich, befund spürbar ist.

im park dreht einer seine runden. 3 mal rum macht 12 minuten. das seltsame programm gegen das bisherige programm. umschalten von der dauer.nacht auf den tag, das so genannte leben, das irgendwie gerettet werden muss. der läufer ist sich selbst der lebens.retter und so auf keinen fall der nächste. gestern in so ’nem gespräch über hoffnungslose drogen.sucht.fälle meinte die schreib.kollegin, dass bei manchen menschen jede therapie versage. das liege daran, dass MANCHE MENSCHEN EINFACH VERLOREN seien. dass da also gar nichts hilft. da kann man rum.re.animieren, solche körper geben kein reply, verharren einfach in der todes.starre, die in absehbarer zeit zum tod führt.

könnte sein. klingt einleuchtend. also verloren sein.

mo.01.08.13, so’n 40.jahres.tag von einem spiel, das längst verloren ist. paar ewig.heutige zerfetzen an der bernauer.straße die kränze von der pds. werfen das zerrupfte zeug in die KALK.GRUBE einer benachbarten bau.stelle. im tv beweisen sie, dass der bei dieser tunnel.flucht erschossene volks.polizist nicht von den flucht.schleppern, sondern „von den eigenen leuten“ erschossen worden ist. irr.lichternd über den schirm shots von mfs.schrift.stücken, die das beweisen sollen. man kann aber nix lesen, weil schon wieder weg.geschnitten wird auf das gesicht von einem sehr zerstörten ex.flüchtling, der permanent weint, als er von der schlimmen flucht berichtet. anstelle der mauer steht jetzt an der bernauer.straße „die wahrheit“. verlorene werden angeklagt von irgendwie auch verlorenen.

das ist der schuh, den sich der läufer durch den park anziehen soll. er hat daher „absolutely no option but to move forward“ (ice.t). doch wo ist vorwärts, wenn rückwärts wie ein magnet an ihm zieht?

wo ist vorwärts, wenn man in einer kalk.grube steht?

der junge genosse, der da keucht, auf den stufen hinauf in seine kalk.grube, hat was am herzen. nimmt pillen für alte männer. mid.life.crises oder was? denkt nach, wie wild gegen den leisen posaunen.ton im ohr, den die pillen als im wasch.zettel des präparats ausgewiesene neben.wirkung erzeugen, andenkend, ob die krise nicht eher doch schon begann, als ihn der mutter.mund als nicht.atmenden auskotzte.

der mutter.mund ist die erste weit gähnende kalk.grube.

damals die sauer.stoff.maske, animation des nicht lebenden, dessen kleines dummes leben als reply auf dieses ansaugen der lungen.funktion begann. jetzt bitte nicht mehr rauchen und mit sonden in den muskel, der der schlimmste ist, weil er niemals ruht und daher lügt.

mit dem kopf.hörer gegen die stille des verloren.seins und den spitzen ton tief im inneren. die songs aus der end.zeit des letzten großen texts. lucky. im gewalt.tätigen rausch entstanden, ausschließlich im rausch, der jetzt weg.gelaufen werden muss. aus einem grab ins nächste springen. grave.hopping. kein text mehr, keine sprache, wenn die lungen hecheln, um den sauren stoff ran zu schaffen für diese animalischen basal.funktionen, ohne die das hirn, der text.produzent, leider nicht auskommt.

„the lonely heart, that can’t be tamed.“ (mel.c)

der olle herbst.mann gießt weiter seinen garten äther. betäubt die prallen blätter und macht ihnen die bahre lotter.bett. willst du da mit rein kommen, fragt er die entkleidete mädchen.leiche, die ein läufer im gebüsch entdeckt hat und mühe hat, der polizei zu erläutern, dass sie schon tot war, als er sich an ihr verging. okay, das mit dem entkleiden geht auf seine rechnung. die beamten schnallen ab, wenn er davon redet, dass er selber schon tot sei und dass das daher UNZUCHT VON TOTEN MIT TOTEN sei und insofern in ordnung gehe.

er geht erstmal in die zelle. will sich erhängen, erleidet aber noch vor zu.ziehen der schlinge einen herz.infarkt. die gerichts.mediziner diskutieren später, ob man fest.stellen kann, was hier ursache und was wirkung sei. die einschlägige literatur berichtet indes einen überdies interessanten sach.verhalt. nämlich dass männliche erhängte kurz vor eintritt des todes noch eine ejakulation haben. manchmal aber auch nur entleerung der blase.

derweil: genosse.herbst und genosse.herzchen geben sich die hand. schlagen ein in den kontrakt, dass den letzten cut.up.text der schnitter macht.


01.08.14.04:03:50
ögyr

_06.01

nachts. mein web.auftritt. google, archivier mein sein! wieder ziggies bis zum abwinken und alk.skillz.en.masse. richtige props von richtigen dons, ich mach’ das richtig. ich kann nicht sein ohne das nicht.mehr.sein! depri.links in die seele, dam.dam.dam. irgendwo der last.exit into the graves. demnächst lauf ich auf dem süd.fried.hof in meinem quadrat.meter.ögyr hin und her, über.runde mich im leichen.hemd.

und bin dabei endlich schön.

ögyr. er hat vorschläge gemacht.

die bleiche schöne neben mir, von was wie drogen hin.gerafft, aber die muschi noch offen schreiend nach mehr und mehr davon. der leib.arzt meint: tja.

lovely.x in my mind. ich darf nicht mal mehr den buchstaben meiner sehnsucht schreiben, nicht mehr nach osten schauen vom balkon, wo mein herz nicht mehr wohnt, sondern eine narbe ist.

irgendwo da draußen, sagt man, liegt das glück im gras und kaut an einem halm. jeanette! jeannie! saugt den atem von den vielen ein, die jetzt gerade kommen. ist so lebens.dürstig.

damals im krankenhaus.garten, wo wir die moribunde besuchten. ihr haar war asche, sulamith. und ihre knochen staken aus dem becken, in das ich nochmal gerne eingegangen wäre, bevor es so schattig war unter den hinein geworfenen blüten.bündeln.

ich schreib mein herz wund. und an den füßen hab’ ich den staub aus dem park, den ich umrunde mit ebensolcher macht über das selbst wie am schreib.tisch. nachts fließt das blut aus mir in den tampon der matratze. darauf rege ich mich, singe, tanze in träumen, die mir nimmer gehören.

stehe unter der dusche und überlege, wie es wäre, gleich hier zusammen.zu.brechen unter der last der beile des schwarz kapuzten. sein beil in meinen herzen. der schnitt schneit herüber zu mir. ich wähne noch und schon schaukelt er mich auf dem großen jahr.markt der geschassten.

so zärtlich.

das kind in der schiff.schaukel, kotzend. die mutter besorgt, mit einem taschen.tuch an seinen lippen. tatü.tata.

where, my lovely lady, could i be instead of being your heart?

morgens wachte der groß.vater mit den zahl.losen herz.infarkten und dem schlag kurz vor dem ende nicht mehr auf. mutter am telefon, sagt: du bist ihm so ähnlich. nächtens machen die väter ihre revue vor meinen irren rem.augen. der eine tot geschossen irgendwo in polen in irgendeinem krieg, der andere im heim der volx.solidarität in einem schönen bett nicht mehr aufgewacht. dünn.&.dürr war er erst am ende geworden.

ich will die kugel sein in meinem lauf durch die wirren park.landschaften mit der schönen pocahontas und ihrem kleinod in 100.prozent magenta. kam an mir vorbei, grüßte den irr atmenden. als sei es eine verheißung, mitten im marathon, der leben heißt, die ver.sexte siebte.brücke zu sein. mein atem an ihren lippen. letztens lucky.

wo sind die farben, wo das schwarz? spende rotes blut und weißen samen jede nacht. die lungen platzen auf dem sport.platz. mutter fragt: aber mit dem herz hast du noch keine probleme? ich bejahe. mutter, aus der ich kroch, meine jetzige lage in der ferne: „ich bin nichts mehr, ich lebe nicht mehr gerne.“ (mad.hölder)


01.08.16.16:33:30
ögyr
intim.fotos 8.0

pop.pix


01.08.18.00:06:55
ögyr
genosse.herzchen 2.0

zwei.zentner.mann päule fühlte sich nicht besonders. leerer tag, furcht und nun diese nackte nacht, die vom ost.horizont aufzog. sah erst aus wie eine gewitter.front. das wäre ursächlich und daher beruhigend gewesen. aber es war erd.drehungs.dunkelheit, eindeutig, denn der himmel war klar, nur ein ganz dürrer schleier von übrig gebliebender sommer.hitze darüber. dieser seltsame ganz hohe, ganz leise ton in päules rechtem ohr. vermutlich ein tinitus, der aufzog wie diese nacht. oder sonst ein defekt beim blut.durch.fluss. oder viren. oder was.weiß.ich. wenn es dunkel wurde, wurde der ton lauter. jedenfalls schien päule das so. er ging wie ein größeres tier im käfig in der wohnung auf und ab. als suche er was. er hörte die tick.tack.taktik des kühl.schranks, in dem ein riesiger eis.block, der das gesamte tief.kühl.fach ausfüllte, so dass die klappe davor nicht mehr schloss, verdammt langsam schmolz. die tropfen am rande des gletschers knallten in die obst.schale. tick.tack. auch kein schönes geräusch. aber abtauen.

päule, der wie eine glucke an seinen zwei zentnern brütete, ständiger schweiß.fluss auf der stirn und stinkend unter den achseln rein in den feudel des t.shirts, das sich am nabel spannte, spürte eine angst irgendwo ganz tief drin in dem fett.berg, der päule hieß. die war unbestimmt, sich verstärkend, wenn er versuchte, sie zu lokalisieren. also versuchte er, nicht dran zu denken, goss sich einen ein, rauchte. weil nämlich die angst bestimmt von dem affen kam, den er schob. der arzt hatte ihm was verordnet, wegen der schlimmen werte, die er ziemlich ernst guckend in päules karte schrieb. oben stand barmer drauf. (er.barmer). alles erhöht, blut.druck und so, cholesterin. hatte was am herzen gefunden. was koronares. krank also. also nicht mehr rauchen, saufen einstellen und unbedingt gewichts.reduktion. bisschen viel auf einmal. seit drei wochen rannte päule jeden zweiten tag wie ein blöder um die grüne wiese im park. auf der grünen wiese lagen nackte frauen und sonnten sich. päule schnaufte daran vorbei. über die aschen.bahn nochmal, um die 10 minuten voll zu kriegen, die das trainings.programm in woche drei als erste steigerung vorschrieb.

aschen.bahn. und werdet wieder zu asche werden. arsch.karte gezogen. („der mann mit dem hammer“) scheiße.

päule malte sich das aus, wie sie ihm am montag nach diesen zwei nackten nächten week.end mit dem schlauch über die bein.vene, oder sogar die aorta, ins herz rein gehen würden. inspektion. tüv. zwei ärzte am schirm. und wie er da.liegen würde, sich verdammt scheiße fühlen, auf die nackten füße, in so weißen gesundheits.schuhen, der schwester gucken würde. erotische ferse mit fältchen. wie ihm die schwester, die vielleicht 24 und sehr geil war, vorkommen würde als etwas von ganz früher. wie alte männer mädchen nach.gucken und sich erinnern, dass da mal was war, sehr lang her. jetzt total unerreichbar.

not for me. not for me.

päule und sein doppel.zentner rundeten die aschen.bahn. kamen außer atem und schwitzten wie sau. fühlten sich scheiße. die ganze zeit immer nur scheiße. seit monaten schon, wenn nicht seit jahren. die scheiße, die man ist, macht eben auch scheiße, dachte päule und sah auf die kugeln aus vom neuerdings gemüse.fressen hart gewordener scheiße, die nach dem laufen aus ihm heraus in die pfütze im klo gefallen waren. die scheiße war so trocken, die stank nicht mal. er indes ((index.html)) stank immer noch nach rauch, nach alk und nach den knoblauch.pillen, die er fraß, weil die, „wie jahrhunderte.lange erfahrung zeigt“, gegen arterio.sklerose wirken sollten. gegen den ganzen scheiß. den piep.ton. gegen die hölle herz.

hatte mal einer gesagt, diesen sartre zitiert: die hölle sind die anderen. hatte päule sich gemerkt, weil geiler spruch. aber jetzt dachte er, wie er da so auf dem balkon stand: stimmt gar nicht.

die hölle bin ich selbst.

die ist da drinnen, brennt (nee, schwelt) unter dem fett, verbrennt alles, bloß nicht das fett, das weg muss. wie überhaupt ich ganz weg muss. plötzlicher schlimmer blues. anfall angst.

me, not me.


01.08.18.00:08:13
ögyr
genosse.herzchen 2.1

diese ganze dauernde verneinung. man sollte ja ja sagen zum leben. da so ja sagen dazu. krönung.light trinken und wie die frau in der werbung im nackt.hemd durch die unheimlich helle penthouse.wohnung mit grün.weißen (so wie die packung von krönung.light) designer.möbeln hüpfen. unbeschwert. schlank. fit.geil. total schön eben. oder auf dem dach.first balancieren, weil mit du.darfst natürlich alles voll in der balance ist. aus.gewogen. gesund. frisch. wie die das schafften in den agenturen, noch aus verzicht den funken für konsum zu schlagen. echt irre. schlaue leute. lügner zwar. aber eben schlau, gewitzt. spielten badminton, tranken grünen tee, rauchten ultra.minimas, aber höchstens 5 am tag, was sie wie rekord.ergebnisse berichteten. außer bei den caipis oder mojitos bei der after.work.party im nahen club einmal die woche. da schon mal 10. hinterher: voll die reue. nach der sauna nach dem badminton mit den voll geilen miezen aus der bild.redaktion, denen man beim spielen unter das tennis.röckchen gucken konnte (orgasmus.schreie beim aufschlag, steffi.imitate). was natürlich nutzlos war, weil die in der sauna hinterher ja sowieso die ganze muschi zeigten ... aber ...

not for me. not for me.

päule war da nie gemeint. nicht mit der werbung. nicht von den frauen. spielte nicht mit beim badminton, arbeitete in keiner agentur. keine geilen miezen. außer beim porno.dreh damals, wo er kabel getragen hatte für die kamera.typen. aber da war berührungs.verbot gewesen. so eine art berufs.ethos im studio. war ja alles schauspiel. und die schauspieler hatten nachher auch gar keinen bock mehr gehabt aufs dauernde kommen. der scheiß. der ganze scheiß.

wäre päule bisschen schlauer gewesen, nee, hätte er es nur mal versucht, hätte wahrscheinlich sogar geklappt, also, den ganzen scheiß da so aufzuschreiben, dann könnte er sich jetzt, in dieser nackten nacht mit ihrem fiesen angst.schweiß.fluss hinsetzen und schreiben. würde das da also aufschreiben und raus schreiben, die angst, den ganzen scheiß. würde erzählen. und dabei den ohr.ton, die herz.kacke und all den müll vergessen. weil das raus geschrieben wird. oder geschrien sozusagen. aber päule hatte das nie versucht. das schreiben, das schreien. hatte nur davon gehört, dass das welche machen. die hatten brillen auf. nur sahen die schlauer aus als seine. die waren oft fast so fett wie er, nebelten sich ein wie er mit ungezählten zigaretten, soffen beim schreiben und wichsten sich dreimal am tag. waren also eigentlich genauso scheiße wie er. aber irgendwie konnten die dann was erzählen. dass da text sei. ein gesellschafter der nacht. großer ausfluss. immer auf dem zeilen.sprung. wie tiger, die am amur worte jagen. mit so einem wildnis.touch. diese dreh.buch.typen beim porno.dreh. bastelten da scheiß.fick.geschichten. aber nachts, da schrieben sie den total irren experimental.roman. oder sonette. der eine, dieser dichter.typ, der ganz nette. arsch zwar. aber ärsche mögen ärsche, dachte päule.

nette nachbarn in der hölle.

die scheiß.angst. der affe, der stinkend auf einem sitzt und jupp.jupp macht. so voll fies und blöde. nackte nacht. nackte angst. nackte, die sich streiten. die nachbarn: heute mal nicht ficken, dass es das ganze haus hört, sondern streiten, dass es das ganze haus hört. du arsch! du blöde fotze! voll die geschütze. und dazu mauzt da unten im hof eine doofe katze, weil sie heiß ist und ’nen kater braucht. jetzt gleich. so einen wie päule, der nur nicht kann. der sich fürchtet. der sich zurück hält, das fern.glas in der zitternden hand. schüchtern eigentlich. in der anderen hand den schwanz. rupp.rupp. bis es an die heizungs.rippen klatscht. supp.supp. die scheiße, die er weg.macht mit dem klo.papier. und gitta. und dann, ekel, verschwinden in rausch. bitte! der kater kommt dann morgen von ganz allein. da ist gittas katze schon weg. auf leisen pfoten. füße. nackte. fell. im park die frauen, die lesen, sich durch das quälen, was studentinnen lesen. kompendien. dabei hinten die füße hoch und damit in der luft spielen. teasing hoch drei. (und päule rennt dran vorbei. voll schwer alles.) und abends auf der party. davon reden. bei welcher lektion sie ist. und wie süß der assistent. und all das.

oh, mann, echt jetzt ...

päule schob noch ’ne voll gesunde möhre und ’ne voll schlimme dvd rein. dts.sound im k.hörer gegen die orgel im ohr. gegen die angst. wo sich welche erschießen auf dem schirm, man selbst im bett, schön warm, zu warm, mit ’nem steifen, da ist die angst dann weg. für spiel.film.länge. also ganz schön lang. dann pennen. nicht mehr aufwachen. verloren sein. irgendwo. irgendwo päule. schon weg.


01.08.24.23:21:26
ögyr
genosse.herzchen 3.0

jetzt hier also ziemlich schlimme ängstlichkeits.angst. plötzlich, wo schon alles vorbei ist, vorbei scheint, jedenfalls. frage: wo war jetzt gleich von der wurst das dicke ende?

die röntgen.röhre fährt gleich sehr dicht an sie heran, bitte nicht erschrecken. und bitte den arm nach hinten abstrecken. im arm an dünnen nadeln in der ader aufgehängt die leitungen. hier was zur beruhigung. da rein. also bin ich ruhig. im innern das sichtbar werden der schläuche. KONTRAST.MITTEL (in dem moment fällt mir tatsächlich ein, ungelogen, dass di.gi.arium eine art kontrast.mittel aus text gewesen sei, hoch.toxisch, wie sich jetzt hier herausstellt) und die röhre, die da ran fährt, sieht auch irgendwie interessant aus, großes blindes x.licht.auge. was es sieht, halb verdeckt vom metall.gehäuse des auges selbst, auf dem schirm sichtbar. genosse.herzchen live beim schlagen zugucken. eigentlich sehr geil.

jetzt hingegen wieder das große schwarze loch des brust.kastens. frage: was geht darin vor? horror.show unbekannt. horror.show nicht rauchen. horror.show nicht saufen. horror.show leben ändern. horror.show leben.

bisschen jammern, während es draußen rasch düster wird.

die beste küche ist die mittel.meerische. wenig tierische fette, eher pflanzliche. besser. wo man alt wird. hier, nördlich, eher nicht. frage natürlich: will man alt werden? wenn ja, bitte ankreuzen, zu welchem zweck.

zwei tage lang große vernunfts.vornehmungs.liste. dass ab jetzt alles besser wird. schlauer, bewusster &c. damit rettet man sich über die verhaftung in dem krankenhaus.gebäude, wo man schnell raus will, was nur glaubhaft geht, wenn man sich den ganzen kram jetzt hier sofort vornimmt. denn eigentlich müsste man in der total.verhaftung bleiben, um auf keinen fall mehr zu ...

schwäche natürlich. schwäche für den text. und wieder hilft nichts dagegen als wieder text.

eben. nicht.rauchend im video.shop. als sei ich da lange nicht mehr gewesen. erforschung der näheren sucht.umgebung. wie fühlt sich das jetzt (HINTERHER) an? da drinnen dudelt r.sh. irgendwie lauter als sonst? die regale voller sex, chips und schoko.riegeln, die jetzt von der so genannten vernünftigkeits.vernunft angeschaut werden, als handele es sich um, ganz doll sehr schlimm, teufels.höllen.zeug. konstrukte der vernünftigkeits.vernunft, die auf dem affen ist: dass das arme säue sind, die den kram kaufen: fette frau etwa. oder diese sehr sexy überhaupt nicht fette frau fast nackt. als sei ich jetzt unheimlich schlau und ein wissender, weil die röntgen.röhre um mich rum gefahren ist und, oh, achtung, sieht ja gar nicht gut aus, STENOSE im oberen ast der links.seitigen koronar.arterie diagnostisch eindeutig fotografiert hat.

die verengung, der ein.schnitt.

frau.doktor.g., ober.ärztin: sehen sie, hier. sieht aus wie eine eier.uhr. und das ist es auch, sozusagen, eine sand.uhr die abläuft, können sie sich so vorstellen. sie haben nochmal glück gehabt. in, ich schätze mal, drei monaten bis einem jahr hätten sie hier ALS INFARKT gelegen. so ja noch besser. rechtzeitig ...

im koronar.krankenhaus eine woche in der hab.acht.erwartungs.schon.stellung. struktur der zeit durch mahl.zeiten, die eingenommen werden oder entfallen, weil 24 stunden nach dem eingriff nur ...

vom röntgen.tisch auf die roll.trage. die voll hübsche schwester mit der röntgen.schutz.schürze. ich zittere total. sie hält mir die hand und tröstet: zittern sie ruhig, das ist völlig normaler spannungs.abbau nach dem eingriff. drücken sie meine hand, ganz fest! das hilft. ist völlig normal. überhaupt ist hier immer alles völlig normal. außer dass ich für die ganze chose circa 20 jahre zu jung bin. vom op rollen auf wach.station.1. schwestern, pfleger. sie müssen jetzt viel trinken, um das kontrast.mittel schnell wieder auszuscheiden. danke. und prost. draußen brüll.hitze. ich trinke tee und fürst.bismarck.natrium.arm. bitte sehr viel sehr schnell. bäume. plötzliches glücks.gefühl, weil ich noch am leben bin. elementar! empfindungs.moment wie seit langem nicht mehr. zuletzt wann? als miss.g. mich begrüßte. am kino. da war diese unbändige freude. wegen dieser ganz irre tollen frau, in die ich verliebt war. dezember.3.0.

gladiator. wie die hand durch die reifen ähren streift.

und ich hätte sie so gerne geküsst. das fällt mir jetzt in der ängstlichkeits.angst.vernetzung ein.

dennoch: der text.verhaftung entgehen. beschluss.lage war gewesen: protokoll total. jetzt aber ist es draußen dunkel. telefonate. rück.melden. was war vorgefallen. modus text wie fremde plötzlich. lieber tv. jetzt traum statt bewusstsein. danke. bis später.


01.08.27.00:14:58
ögyr
genosse.herzchen 3.1

coro & ptca (perkutane transluminare coronare angioplastie) plus stent. PROTOKOLL:

braunüle, histamin.cocktail gegen eventuelle kontrast.mittel.allergie. heparin. „wir machen das blut dünn.“ doktor k. piekst in die leiste (gleich macht es mal pieks - wieso eigentlich immer diese kinder.sprache? warum nicht?: achtung, gleich verspüren sie den einstich einer injektions.nadel) und massiert die lokale betäubung in das MUSKEL.MATERIAL.

auf dem schirm das ZUCKEN DER INNEREIEN. der katheter, wie er sich an der wirbel.säule vorbei.schiebt. „gleich sind wir da!“ durch die aorta.circumflexa in die coronar.arterie der linken herz.kammer.

corona borealis. stern.karten.

ejakulations.mäßiger einschuss des kontrast.mittels in den text der coronar.gefäße. STENOSE am eingang der linken herz.kranz.arterie, sehr deutlich. einen infarkt an der stelle hätten sie höchstens mit 30.prozent überlebt, sagt doktor k.

du bist ganz schön eng. ((enge als maß der geilheit der dinge))

morgen ballon.dilatation. bis dahin 5.ml.pro.h nitro durch die braunüle, um die gefäße weit zu halten. schläuche, an denen die äußere, fleischliche und nunmehr kranke emanation dessen hängt, was text produzierte.

irgend.jemand düdelt die zum hit verkommene j.denver.nummer country.roads. west.virginia.tobaccos.

abend.nacht.schräg. der bett.nachbar beringt seit jahrzehnten vögel. gespräch über vögel. schon mitte.der.90er stellte er fest: rückgang der population der rohr.weihe. warnte, aber niemand nahm das ernst. dennoch ernste sache. weil nämlich der erfolgreich wieder heimisch gemachte UHU sich zu stark vermehrt und die rohr.weihe SCHLÄGT.

fress.zellen in außer kontrolle geratenen regel.kreisen. sowas heißt auch TEXT (oder hieß?).

schwester natalia, wie sie mich piekst. heparin unter die bauch.haut. ((„du willst doch nur meine nackten füße sehen, oder?“))

unter der röntgen.röhre, auf dem schirm: genosse.herzchen beim pumpen. fragment, ausschnitt. parameter für lebens.funktionen. basal. morgens raus. bitte waschen, schwierig mit dem nitro.infusor am arm.

im arm.

wie ein vom patienten getragener roll.stuhl. die bahre unter der röntgen.röhre fährt surr.surr hin.&.her. katheter.führungs.draht, auf dem der ballon zum ziel fährt. wie seil.bahn. im tunnel. titan.stent, titanic, maßnahmen gegen den untergang. im wach.raum plötzlich lebens.film vor dem x.ray.auge in die genossin.seelchen. paar tränen. pissen in die so genannte ENTE. dass das geht. toll! LEER WERDEN. wie sich freude immer daran orientiert, was es gerade zum freuen gibt. kann das minimal.programm einer schleimigen tomaten.suppe nach dem eingriff sein. endlich wieder löffeln. daraus folgt unbedingter freu.zwang.

schwester natalia: „sie sind ja völlig nass!“ (geschwitzt)

plötzliche frage, tausend.mal gestellt (darum drehte sich di.gi): wie soll text ohne droge funktionieren? wie natalia? koll.k. meint: genau das protokollieren, wie text ohne zig aussieht. eventuell auch einfach nur, „wie er hölzern wird“. idee protokoll: dass also der rausch.text weniger protokoll DES RAUSCHS, sondern vielmehr PROTOKOLL des rauschs war. text als protokoll. wenn nicht von rausch, dann eben von nicht.rausch.

nüchternheit als horror.vacui. (ausdruck dessen: der lücken.text, leer.stellen.suche.)


01.08.27.23:12:57
ögyr
genosse.herzchen 3.2

die tropfen trommeln bluts.brüderschaft mit der nacht. das ticken der sand.uhren. protokoll ...

„... nun auch nicht gerade zuhause einen asketen ...“ blut.fett.börse. wie steht der kurs heute? herz.kranke im herz.zentrum. schlurfende. über.gewichtige. bleiche. versammlung der kaputten pumpen. puppen.pumpen, putten, leiber. alles wie an drähten. an schläuchen. an pillen.

dämmer auf dem bett, eine art traum: dass es fragen gibt, die in bestimmten situationen einfach komplett unsinnig sind. beispiel: aufmarsch der in schon.haltung zum mittag.essen gehenden (wenigstens gehen geht wieder). und dann käme da eine ärztin vorbei, eilig, gestresst, wehender kittel, röntgen.kontroll.film an der brust.tasche, aus der das sthetoskop pendelt. und würde dann fragen: guten tag, ist hier zufällig jemand herz.krank? dies so geträumt und darüber innerlich lachend. das lachen geträumt. wie witzig das wäre.

verschobene sicht. IN WIRKLICHKEIT ist das weder witzig, noch berichtens.wert, noch irgendwie überhaupt wirklich. aber hier ist nicht „in wirklichkeit“.

zauber.berg.

später. titel des vortrags: „abnehmen - aber richtig“. gemeint ist, wie man es richtig macht. fragen wie im schul.unterricht: „was meinen sie, wer verbrennt mehr kalorien, das träge fett.gewebe oder aktives muskel.gewebe?“ antworten - aber richtig - der an dutzenden von diät.versuchen gescheiterten, jo.jo.effekt.gebeutelten. großer aufmarsch der binsen.weisheiten. viel trinken und so. aber natürlich kein bier, sondern mineral.wasser. haha, hoho. und natrium.arm bei blut.hochdruck.

grüner tee mit citrus.feige.aroma.

zauber.berg. broschüren, die die leistungen des zauber.bergs anpreisen, liegen im so genannten „italienischen atrium“ auf ganz schlimm italienischen tischchen mit noch schlimmer italienischen sitz.gruppen drum herum. unter anderem wird angeboten: BRONCHIAL.TOILETTE.

kalt.gepresstes (natives) oliven.öl, cholesterin.arm, reich an mehrfach ungesättigten fett.säuren. (mein reichtum an mehrfacher ungesättigtheit. auf dem affen.)

im weißen büßer.hemd, hinten am hals zugebunden von schwester natalia, gehe ich in latschen übern flur, fahre mit dem fahrstuhl in den ersten stock zum 12.kanal.ruhe.ekg.

wieder zuhause am freitag.abend. brüll.heiß. durch die straßen gehen. die gewohnten orte. irgendwie spannend. am fenster des blumen.ladens steht: BRAUT- UND TRAUER.BINDEREI. und ich rieche nach krankenhaus. die pisse riecht nach krankenhaus, die haut, die scheiße, das hand.tuch.

die tropfen trommeln bluts.brüderschaft mit der nacht. das ticken der sand.uhren. es müsse alles anders werden. das sei auch eine mentale sache, nicht nur eine medizinische, meint der haus.arzt. darauf könnte ich mit 700 buch.seiten text antworten. aber die interessieren nicht nur den arzt nicht.

gelbe lilien mit stark färbendem blüten.staub. nacht darüber liegend wie ein sehr leichtes gaze.tuch. (wie ein hauch von schall und rauch.)


01.08.31.01:32:18
ögyr
genosse.herzchen 4.0

„um des willen, dass ein geist in euch wohnet“ (röm.8.11)

durch die dunkelheit, sirrend das neue maschinchen, am alten schreib.platz im so genannten wohn.zimmer, die fix.stelle im so genannten schlaf.zimmer.eck erstmal wieder aufgegeben, nicht mehr rauchend, von dem viertele.wein auch nicht im geringsten betrunken, höchstens bewegt im magen.fleisch, beginnt hier, wird hier jetzt dekretiert, das so genannte neue.schreiben.

eine zigarre abfackeln, damit die luft nach tabak riecht.

erster kn.artikel wieder, abend.besprechung. und melde mich zurück im so genannten feuilleton mit der ü1: „VERTRAUTE FREMDHEIT“

immer noch und wohl noch geraume zeit auf dem affen, auf entzug von allem, was spaß machte und tod brachte. ersatz.befriedigung: das zirpende maschinchen. i.book, silber.metallisch wie DIE VERNUNFT. die alte vorstellung, dass aus der vernunft das glück folge. kant, hegel und all die nüchternen. ich hatte das abgelegt, war eingetreten in die post.moderne, in die serengeti des rauschenden festes selbst.vernichtung. nunmehr back in der ziemlich langweiligen old.school, in der party.party.party erstmal bisschen verboten ist. jedenfalls für ein weilchen der gesundung dessen, was evolutionär das konstrukt vernunft hervor.gebracht hat und ursache.wirkungs.mäßig auf gift.eintrag mit berechenbar vernünftiger körper.dys.funktion reagierte.

welcome back, genosse, in der vertrauten fremde.

telefonat mit den freunden von früher, die sich melden, als hätten sie gespürt, dass hier das gestern plötzlich wieder als option aus dem sumpf auftaucht, in den ich mich am eigenen schopfe versenkt hatte. fremde vertraute.

frage: was war jetzt entfremdung? das bis eben, bis gestern, bis vor ein paar tagen, das, was bis zum STENT war, die zeit vor der ptca? oder doch das jetzt, das danach, das wie ein anschluss ans davor, eine wieder.aufnahme des davor erscheint?

bar.füßige zeit. zeit der nackten füße von negerinnen. (oder: verein der brief.marken.sammler. darf ich dir meine TEXT.sammlung zeigen? (doch natalia schwieg))

der neue kraft.meier, den genosse.herzchen jetzt mimt. strampelt im gang.2 auf den puppen.kamp.berg rauf. nimmt wieder 2 stufen auf einmal. das blühende leben.

während.dessen verblühen ganz langsam die gelben lilien, die mich begrüßten, als ich aus dem khk.haus nach hause kam. im kühl.schrank, abgetautes tief.kühl.fach, tinitus im ohr, verglüht eine salat.gurke, kommt in die wechsel.jahre zur faltigkeit (und unfruchtbarkeit).

die falter am ende des sommers, noch grauer, noch staubender. wie blüten.staub.

motetto, bwv.225, coro.1 vs. coro.2: „gott weiß, wir sind nur staub, gleich wie das gras von rechen ein blum und fallend laub“ / „denn ohne dich ist nichts getan mit allen unsern sachen“ / „der wind nur drüber wehet, so ist es nicht mehr da. also der mensch vergehet, sein end, das ist ihm nah.“ (johann.gramann.1530)

und nun komm du, trinke den wein, mein blut, und friss die hostie gut, kalorien.arm.

„der schmerz im arm“ - weiß nicht mehr, was sich in einem gedicht von 1983 darauf reimte.

--- snip! ---

die frage bleibt: wozu die änderungen der veränderung? wohin hier? „der geist hilft unsrer schwachheit auf“? „der aber die HERZEN forschet, der weiß, was des geistes sinn sei.“ (röm.8.27) jsb macht daraus ’ne fuga ...

„du heilige brunst, süßer trost ...“

--- snap! ---

„die nicht nach dem fleische wandeln, sondern nach dem geist“ (röm.8.1)

--- schnapp! ---

dirigierend die motette flossen dem dirigenten permanent tränen über die wangen. (g.punkt.) oder war es schweiß? was ist der fall, wenn man schweiß und tränen nicht mehr unterscheiden kann, am ende gar „blut, schweiß und tränen“ nicht? dann ist wohl ideologie. dennoch das verzerrte gesicht des dirigenten, der die sache offenbar sehr ernst nahm. und ernst ist erhaben über die, die sich darüber lustig machen. (und es ist krieg.) es ist kein zufall, wenn man von herzens.dingen redet und dann was am herzen hat, was fleischliches, was der geist vorbereitet hat. am tresen einst, den geist sehend. gib mir noch ein bier! und der geist schenkte ein. die lampen auf dem nach.hause.weg, wissend, sie leuchteten einem VERLIEBTEN. der geist. darf ich nochmal sehen, wie du fleisch wirst, wie du feucht wirst?

und das herz schlug: nein!

„gute nacht, o wesen, das die welt erlesen, mir gefällst du ...“

--- nicht? ---


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