archiv.11.2002 |
02.11.17.03:52:04
ögyr
ich hab'
ich hab verpennt und dann geduscht. ich hab mich schlau gemacht über meine verirrungen. ich hab entgegnet. ich bin mir gewiss geworden. ich rannte vier mal um den park. ich hab eingekauft auf dem markt, einen fisch und vier getrocknete tomaten. und dill. ich hab mich gemein gemacht mit dem strom der porno.daten. ich hab regen auf den kopf bekommen. ich hab deine kekse gegessen und deine füße gestreichelt. ich hab mir musik reingezogen, die ich nur halb verstanden, aber ganz und gar besprochen habe. ich hab an diesem tag nichts ausgelassen. ich war büttel, liebender und zuhörender, höriger. ich war nicht, was ich bin, weil ich nicht weiß, was das wäre. ich hab deine haut gerochen aus deinen handschuhen. ich hab plätzchen gerochen (auf die plätzchen, fertig, los). es roch nach geweihter nacht. ich hab geschrieben. ich bin nicht müde gewesen vor der zeit. ich hab eine pfütze gesehen, voll ockerfarbenen wassers, und ein auto, das da durch fuhr. ich hab mich gefunden. ich hab mich nicht wiedergefunden. ich hab mich nicht geliebt und doch dich geliebt. ich bin gewesen. ich hab das alles nicht in meinem wams, in meinem köcher. ich nicht.
02.11.20.00:47:38
ögyr
tunnel.effekt
bist du so wie ich? die alte frage mit tunnel.blick. du bist am anderen ende. du bist immer am anderen ende, diametral. als könnten wir uns nur begegnen, wenn wir in entfernung bleiben. eine art unschärfe.relation: sind wir am selben ort, INeinander verstöpselt, kann uns kein mikroskop mehr erkennen. aber wenn wir AUFeinander zueilen, in bewegung sind auf das ziel zu, das nur asymptote ist, ziehen wir erkennbare spur in der nebelkammer. die wachsende geschwindigkeit, gravitation, fall.gesetz, ist feststellbar. wir kurven im magnetfeld. locken, curls. weil du locken magst, nicht das glatte auf dem schopf, nicht aber die wölbung der bäuche, nicht den kairos, da rutscht man ab, an dessen glattem hinterhaupt, sondern chronos, die träge fließende zeit. in der alles bleibt, wie es nicht ist. abwarten. du empfiehlst mir das zuwarten, das verharren im noch.nicht. das legst du mir nahe, statt dass ich nahe dir läge. denn wir teilen den tisch, nicht das bett, ziehen dort auf dem zerissenen wachs.tuch zwischen unseren gläsern, in denen wir uns zuprosten, auf das leben oder einfach nur auf dich, die grenzen der antastbarkeit. eine wissenschaft der nicht.kissenschlacht. überhaupt: kein schlachten, kein auswaiden, kein wund werden. davor hätten wir angst, vor den wunden, die wir uns zeigen, du deine mir, ich meine dir, und uns neue schlügen. und stünden dann mit unseren pfeilen in den köchern, die amor längst leer geschossen hat. was auch irgendwie arm wäre. das wissend halten wir an uns, ich mehr als du, ich mich an dich, du ein bisschen an mich. wir halten uns fast nicht fest, obwohl wir das könnten, die kurze umarmung jeweils zum abschied. aber wir wollen nicht in die feste, nicht in die ferne der nähe, wir wollen flüssig bleiben. ob ich überflüssig bin? ob ich bin wie du? du horchst, wie ich spreche. dann sprichst du.